leserInnenbriefe
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Mitten in Hitlereien

betr.: „Das rechtsextreme Regionalbüro“,

taz bremen vom 26. 4. 18

Wenn man im Netz z.B. bei Facebook die Profile der AfD-Funktionäre und/oder AfD-Anhänger durchforstet, wird man bei den Gefällt-mir-Angaben innerhalb von einem bis maximal drei Klicks mitten im übelsten braunen Sumpf sitzen. Die AfD ist, auf allen Ebenen (un)mittelbar mit Nazistrukturen vernetzt und verlinkt. Sie können es testen: 1. Besuchen Sie eine AfD-Seite bei Facebook, suchen Sie die ersten 10 User raus, die einen AfD-Beitrag ernsthaft positiv kommentieren oder liken. 2. Gehen Sie auf das Profil dieses Anhängers und klicken auf „Mehr“, rechts unter dem Namen. Dann werden u.a. die Gefällt-mir-Angaben des Users gezeigt. 3. Meistens landen Sie jetzt schon auf Seiten wie NPD, German Defence League, Lega Nord oder „Sie waren Helden, keine Mörder“ (Wehrmacht) etc. 4. Wenn nicht, suchen Sie jemanden, der bei diesem Anhänger etwas positiv kommentiert oder liked und wiederholen Sie Schritte 1 – 3. Spätestens bei der 2. Wiederholung dieser Schritte müssten Sie mitten in Hitlereien sitzen. Ich habe es in über 400 Fällen ausprobiert und kann sagen, dass ca. 80% der AfD-Anhänger diesbezüglich verlinkt sind.

Thomas Elias, taz.de

Einseitige Propaganda

betr: „Verkauf städtischer Flächen stoppen“, taz bremen vom 11. 5. 18

Der Weser-Kurier startet den Wahlkampf ein Jahr zuvor mit einseitiger Propaganda: Erst wird ein neuer Bürgermeister aufgebaut, ein unbeschriebenes Blatt, natürlich für die CDU. Dann werden die Regierungsmitglieder verrissen – der Grün und Umweltsenator hatte schon immer schlechte Karten, egal, wie er heißt, und wenn er dann auch für das Fahrrad was tut! – die Schulsenatorin auch (obwohl: diese hat sich erstaunlich lange in der sachlichen Berichterstattung gehalten, die muss wirklich was los haben!). Und der Gipfel: Der Bürgermeister darf sich auch äußern! Zu 15 Fragen von Jürgen Theiner, von denen 14 ½ (!) seine Arbeit von vornherein herabsetzend beurteilen. Wie gesagt: einseitige Propaganda! Trau keiner Bürger­umfrage, die mit so einem Hintergrund von tendenziöser Berichterstattung veröffentlicht wird. Wir haben verstanden: Der Weser-Kurier tut sein Möglichstes, um Herrn Sieling die Chancen zu einer sachlichen Darstellung seiner Arbeit zu vermasseln – aber der schert sich nicht darum und vertritt sich gut und ausgewogen. Er hat mein Vertrauen.

Heide Marie Voigt, Bremen