Iran antwortet auf Atomkompromiss

URAN Teheran steht positiv zu dem Vorschlag, verlangt aber technische und wirtschaftliche Änderungen

TEHERAN/WIEN dpa | Der Iran hat am Donnerstag seine Antwort auf einen Kompromissvorschlag zur Anreicherung iranischen Urans im Ausland vorgelegt. Ob Teheran den Vorschlag der internationalen Atomenergiebehörde IAEO annimmt, blieb aber zunächst genauso unklar wie der genaue Inhalt. Der iranische Gesandte bei der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO in Wien, Ali Asghar Soltanieh, sagte der Agentur ISNA, dass Teheran positiv zu dem Vorschlag stehe, aber einige „wichtige technische und wirtschaftliche“ Änderungen verlange.

Die IAEO bestätigte den Erhalt der offiziellen Antwort des Iran. IAEO-Chef Mohammed al-Baradei sei mit dem Iran und anderen beteiligten Parteien in Gesprächen und hoffe, dass man sich bald auf den IAEO-Vorschlag einigen könne, teilte die UN-Behörde am Donnerstag in Wien mit. Details über den Inhalt der iranischen Antwort gab die Behörde nicht preis.

Der Kompromiss sieht die kontrollierte Anreicherung eines Großteils des iranischen Urans in Russland vor. Inwieweit der Iran aber in seiner Antwort den Export seines Urans akzeptiert oder einfach nur neues kaufen will, wurde in dem Soltanieh-Interview nicht klar.

Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte zuvor einen Kompromissvorschlag im Atomstreit grundsätzlich begrüßt, aber keine Details zur iranischen Ansicht dazu bekannt gegeben. Auch die ausländischen Partner müssten ihre Verpflichtungen erfüllen, sagte er. Der Kompromiss sei auch ein Test für die IAEO, ob sie eine „wirkliche Rolle“ dabei spiele, Ländern beim Aufbau einer zivilen Atomtechnologie zu helfen. Die internatonale Gemeinschaft befürchtet, dass der Iran heimlich den Bau der Atombombe anstrebt.