leserInnenbriefe
:

taz nord Stresemannstraße 23 22769 Hamburg briefe@taz-nord.de www.taz.de

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Extreme Verdichtung

betr.: „Gegen den Flächenfraß“,

taz hamburg vom 11. 5. 18

Die Volksinitiative des Naturschutzbundes (Nabu) hat ihre vollste Berechtigung. Denn wie schon bei der Verkehrspolitik, wo der rot-grüne Senat nach wie vor die Autos bevorzugt, vollzieht sich ebenfalls bei der Wohnungsbaupolitik in Hamburg mit der extremen Verdichtung ein bizarrer Sonderweg im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Metropolen. Deshalb bedarf es hier eines grundlegenden Kurswechsels wie zum Beispiel nach dem Vorbild von Rotterdam, wo man derzeit nicht nur wegen einer höheren Lebensqualität, sondern auch des Klimaschutzes einen Großteil des Hafens mit Pflanzen offensiv begrünt!

Rasmus Ph. Helt, Hamburg

Zeit läuft für den Investor

betr.: „Es wird sozial“,

taz hamburg vom 11. 5. 18

Also optimal ist das nicht. Aber es besser als das, was die Investoren wohl anfangs glaubten, dort realisieren zu können. Und über die Jahre werden sie das dann Schritt für Schritt auch zu ihren Gunsten drehen. Sie können dabei darauf bauen, dass in allen Ecken von St. Pauli die Mieten steigen und die Kaufpreise eben auch. St. Pauli wird am Ende ein Stadtteil wie jeder andere sein – was die Mieten und Kaufpreise angeht. Dass es für Familien und alte Menschen oft überhaupt kein guter Stadtteil ist, das wird vergessen.

Andreas 2020, taz.de

Mustergau Hamburg

betr.: „Ein bisschen Gedenken“,

taz hamburg vom 8. 5. 18

In Hamburg gab es immer die unselige Tradition, die NS-Vergangenheit der Stadt zu beschönigen. Man gerierte sich als Anti-Nazi-Stadt, dabei war Hitler so häufig in der Hansestadt wie in kaum einer anderen – im „Mustergau Hamburg“. Noch heute steht das unsägliche Kriegerdenkmal mit der Inschrift „Deutschland muss leben und wenn wir sterben müssen“. Es gelang nie, den Schandfleck zu beseitigen. Die Liste ist lang und gerade eine Gedenksstätte in der einstigen Gestapo-Zentrale in der Stadthausbrücke wollten die Verantwortlichen der SPD lieber vergessen machen. Philippe Ressing, taz.de