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Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen

Ich geb’ die Hoffnung nicht auf: Eines Tages werden mir die Scheuklappen von den Augen bröckeln und ich sehe klar, was eigentlich so faszinierend ist, an Rittertum und Mittelalter. Daran wird mit Vergnügen gearbeitet: Das Museumsdorf Düppel lädt ab Himmelfahrt bis Sonntag zum „Ritterfest“. Immer ab 10 Uhr morgens wird der hübsche Acker zur „Begegnungsstätte des Mittelalters“. Ritter, Kämpfer und Händler aus Ost- und Mitteleuropa treffen auf Berliner Knappen und Burgfräuleins. Sie zeigen ihnen ihre Lagerstätten (mal sehen, wie das Leben so funzt, ohne Strom und Wasserklosett), führen Kampf- und Arbeitstechniken und ihre Ausrüstungen vor – herrlich kalt und schwer. Offene Münder generieren die über dem Dorf kreisenden Falken und besonders wagemutige lassen sich im Trainingszentrum zum waschechten – jetzt geht mir ein Licht auf: ist das Mittelalter vielleicht so toll, weil sich keiner gewaschen hat? – Ritter ausbilden (www.dueppel.de, Eintritt bis 18 Jahre frei, Erwachsene 6/5 €).

Am Sonntag ist internationaler Museumstag. In der Gemäldegalerie finden ab 12 Uhr stündlich Ausstellungsgespräche für Kinder und Familien statt. Bei den „Entdeckungen“ hören sie, was für Geschichten sich hinter Gemälden Alter Meister verbergen. Am Sonntag liegt der Schwerpunkt auf der Bedeutung von Hunden und Katzen im Bild – von Persönlichkeitsmerkmal bis Statussymbol wird da alles dabei sein (Treffpunkt Rotunde). Ebenfalls in der Gemäldegalerie treffen die alten Meisterwerke auf eine moderne grafische Technik, die von Andy Warhol entwickelte Blotted Line. Der Einstieg zum offenen Workshop „Stars und Blots“ ist ab 12 Uhr bis 17 Uhr jederzeit möglich (Treffpunkt Foyer).

Im Musikinstrumenten-Museum am Matthäikirchplatz wird dem Theremin gehuldigt. Carolina Eyck stellt es um 11 Uhr vor und gibt ein Konzert. Um 15 Uhr lädt das Museum in den Electronic Sound Garden, auf dessen interaktivem Dancefloor Musik durch Bewegung entsteht. Vielleicht stolpern die jungen Klangerzeuger*innen dabei über eine der zehn Schatztruhen, die im Museum versteckt sind. Für die „MIM-Schatzsuche“ werden sie mit App und Tablet ausgestattet. Mal sehen, ob sich in den Truhen noch etwas anderes befindet als Musik (Eintritt frei, www.smb.museum, www.museumstag.de).

Im Bröhan Museum werden am Sonntag um 14.30 Uhr beim „Bröhan Lab“ Objekte aus Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus mittels spielerischer Experimente ganz genau in Augenschein genommen. Anschließend toben sich die Kinder ab10 Jahren kreativ aus (www.broehan-museum.de, Anmeldung: 32690625, 5 €).

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