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Di, 8. 5., 19.30 Uhr, Literaturhaus
Vergessener Pionier
Er war der erste afroamerikanische Künstler auf dem Time-Cover; eine „Inspirationsquelle“ sei er gewesen, so zitierte Fatma Aydemir neulich in der taz die Schriftstellerin Maya Angelou; das Literaturhaus spricht von der „Wiederentdeckung des Jahres“: Gemeint ist der US-amerikanische Autor James Baldwin (1924–1987). Er hatte viele Freunde im Betrieb dies- und jenseits des Atlantiks, darunter den deutschen Großkritiker Fritz J. Raddatz, er stritt für (respektive gegen) Dinge, die aktueller nicht sein könnten, thematisierte Rassismus und Sexualität, das Individuum und die Anpassung. Und doch geriet der vielleicht bedeutendste unter den schwarzen US-Schriftstellern des 20. Jahrhunderts nach seinem Tod im deutschen Sprachraum zunehmend in Vergessenheit.
Damit aufzuräumen haben sich nun die Journalistin und ZDF-Moderatorin Jana Pareigis und die Übersetzerin Miriam Mandelkow vorgenommen. Aus Mandelkows Neuübertragung von Baldwins autobiografischem Debütroman „Von dieser Welt“ (1953) liest Stephan Benson.
Di, 8. 5., 19 Uhr, 8. Salon, Trommelstraße 7
Erinnerte Utopien
„1968“ ist nicht erst im laufenden Jubiläumsjahr zur Chiffre geronnen. Dabei beschreiben manche der damals Dabeigewesenen jenen Mai vor inzwischen 50 Jahren als verheißungsvoll utopisch. Der Frage, was davon geblieben sei, widmete sich der im März erschienene, schöne Band „1968 – Bilder einer Utopie“ aus dem hiesigen Nautilus-Verlag (112 S., 24 Euro). Darin erinnern sich Autorinnen und Autoren – darunter Michèle Bernstein, Hans-Christian Dany, Hanna Mittelstädt, Roberto Ohrt und Jochen Schimmang – teils sehr persönlich gefärbt an Black-Panther-Fliegerjacken und bis heute widerständische Traktoren, Angela Davis’ Frisur und Uwe Nettelbecks Glossen.
Daraus lesen nun Gala Winter und Jörg Pohl vor, dazu gibt es René Vienets „entwendeten“ Kung-Fu-Streifen „La dialectique peut elle casser des briques?“ (1973) zu sehen. (aldi)
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