Sorge um die Nahrung

Zur Kontrolle fehlt das Personal. Nur 58 Prozent der Lebensmittel wurden im vergangenen Jahr überprüft

BONN dpa/taz ■ Immer mehr Aufgaben, immer mehr Betriebe je Kontrolleur, drohende Privatisierung: Der Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure (BLVK) sorgt sich um den Verbraucherschutz. „Die Kontrolldichte muss erhöht werden“, forderte gestern der BLVK-Vorsitzende Hans-Henning Viedt.

Wie nötig die Überprüfungen sind, zeigt folgende Zahl: Jeder fünfte Betrieb sei beanstandet worden, wegen Mängeln bei Hygiene, Kennzeichnung und Eigenkontrolle. Trotzdem wurden im vergangenen Jahr aufgrund fehlenden Personals nur 58 Prozent der Lebensmittel überprüft.

Hinzu kommen ab 2006 neue Aufgaben für die Kontrolleure: Sie müssen Lebensmittel künftig vom Anbau auf dem Acker bis zum Verkauf überwachen. Auch das Futter für Tiere unterliegt dann der Aufsicht, wodurch jeder Mitarbeiter 300 Firmen zusätzlich überwachen muss.

Der BVLK warnt auch vor einer Privatisierung, wie von der CDU gefordert. Dadurch entstünden Abhängigkeiten. „Unternehmen, die schlechte Ergebnisse erhalten, werden die Kontrollstelle wechseln“, warnt Viedt, „der Verbraucherschutz muss unabhängig und in staatlicher Hand bleiben.“ BIN