meinungsstark
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Appelle an das westliche Gewissen

„Gretels Jahrhundert“, taz vom 19. 4. 18

In dem Artikel heißt es: „Die Juden unterstützen den Teilungsplan der Vereinten Nationen und verlangen die eigene Unabhängigkeit, die Araber lehnen beides ab.“ Dies ist falsch, denn die Araber lehnten nicht per se die Unabhängigkeit ab. Was sie ablehnten, war die Teilung ihrer Heimat, ohne sie überhaupt dazu zu konsultieren. Sie hatten bereits in den Jahrzehnten zuvor die Balfour-Erklärung von 1917 abgelehnt. Darin hatte Großbritannien der zionistischen Bewegung versprochen, die Schaffung einer Heimstätte für die Juden in Palästina zu fördern, und die Ziele der Balfour-Erklärung wurden in das Mandat der Briten über Palästina nach dem Ersten Weltkrieg übernommen. In „The Original ,No‘: Why the Arabs Rejected Zionism, and Why It Matters“ schreibt Natasha Gill auf der Seite Middle East Policy Council: „Die frühe arabische Antwort auf die zionistische Herausforderung war weitgehend durch vergebliche und wiederholte Versuche gekennzeichnet, an das westliche Gewissen, Rechts- und Werteverständnis zu appellieren. “ Man muss die Jahrzehnte vor der Staatsgründung Israels mitdenken, wenn man das, was oft als Israel-Palästina-Konflikt bezeichnet wird, verstehen will und an einer Lösung interessiert ist. Manuela Kunkel, Stuttgart

Die Forderung nach Einmischung

„Es gibt nicht DIE Position der taz“, taz vom 17. 4. 18

Doch, es gibt die Position der taz, die als roter Faden veröffentlicht wurde, hauptsächlich die von Dominic Johnson. Es wird von der taz kein Zweifel an dem „Giftgas-Angriff“ gelassen. Warum? Sind die Weißhelme glaubwürdig? Ob im Nahen Osten oder Afrika, immer kommen Interventionsforderungen an die EU und Nato, sich mit Militär in die Staaten einzumischen. Ersichtlich ist die koloniale Vergangenheit der Briten und Franzosen und damit ihr vermeintliches Recht zur militärischen Intervention. Beginnend mit dem Sykes-Picot-Abkommen von 1916 mit der Festlegung der Grenzen von Syrien, Türkei, Irak und Iran auf Kosten der Kurden. Die Regierungen der Briten und der USA lügen ja nie, sie haben auch nie völkerrechtswidrige Kriege geführt.

Laut JusticeNow hat der Westen (also auch die USA und die Briten) durch Krieg und genozidale Sanktionen in Irak, Afghanistan, Libyen, Somalia, Jemen und Pakistan in den letzten 27 Jahren 3.303.287 Menschen, im Schnitt 329 jeden Tag, getötet. Bernhardt Faaß, Straubenhardt-Feldrennach