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Tim Caspar Boehme hört auf den Sound der Stadt

Hundert Jahre Beat, das gehört gefeiert. Im HKW, um genau zu sein. Was aber schon an anderer Stelle auf diesen Seiten begrüßt wird, daher sei hier nur kurz daran erinnert. Ansonsten kommt man aber auch so ganz gut durch diese Woche, mit oder ohne Beat. Und mitunter an Orten, die für Konzerte noch zu entdecken oder noch nicht so ganz eingeführt sind. Etwa im CHB – Collegium Hungaricum Berlin, wo am Donnerstag das zweitägige Input Impro Music Fest zu Ende geht. Mit der Darbietung einer Berliner Impro-Allstar-Formation, bestehend aus Christian Lillinger am Schlagzeug, dem Gitarristen und Saxofonisten Kazuhisa Uchihashi, der Vibrafonistin Els Vandeweyer, der Pianistin Rieko Okuda und Antti Virtaranta am Kontrabass. Abenteuer garantiert (Dorotheenstraße 12, 19 Uhr).

Am selben Tag kann man sich aber ebenso gut im KulturRaum Zwingli-Kirche einfinden, wenn man Audiovisionen bekommen möchte. Für die sorgen zwei weitere versierte Berliner Improvisationsmusiker, Posaunist Hilary Jeffery und Antonis Anissegos an der Orgel. (Rudolfstr. 14, 20 Uhr).

Um beim Thema Orgel zu bleiben: Am Freitag lässt sich diese noch einmal erleben, dafür aber ohne – direkte – menschliche Tastenbedienung. Und wieder an einem ungewöhnlichen Ort. Beides hängt dabei miteinander zusammen. Das Ensemble gamut inc. hat für sein jüngstes Konzert der Reihe Aggregate ein Stück für computergesteuerte Orgel geschrieben, das die technischen Möglichkeiten menschlicher Interpreten übersteigen würde. Die dafür nötige MIDI-gesteuerte Orgel fand sich in der Auenkirche, die man dafür ja schon mal aufsuchen könnte (Wilhelms­aue 119, 20 Uhr, 12/8 €).

Etwas mehr menschlichen Einsatz bei ihrer elektronischen Musik gibt es dann unter Umständen wieder am Sonntag im Acud macht neu mit der kanadischen Komponistin Sarah Davachi zu erleben. Und etwas über die Möglichkeiten der Psychoakustik erfahren kann man vorab im Gespräch mit der Künstlerin, bevor sie mit Berliner Kollegen zum Konzert schreitet (Veteranenstr. 21, 18 Uhr, 15/8 €).

Alternativ könnte man sich an dem Abend einmal der Alten Musik widmen, sowohl europäischer als auch, was besonders interessant sein dürfte, außereuropäischer: Das Michaelis Consort, in dem für dieses Konzert Musiker aus Italien, Norwegen, Deutschland und Korea spielen, präsentiert dann nämlich in der Villa Elisabeth unter dem Titel „Musik der Könige“ höfische Musik aus Korea und Europa. Mit Schwerpunkt auf Korea (Invalidenstr. 3, 17 Uhr, Eintritt frei. Anmeldung unter www.kulturkorea.org).

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