meinungsstark
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Schwieriger Gewissenskonflikt

„Die Syrien-Krise spaltet die EU“, taz vom 16. 4. 18

Die Militärschläge in Syrien stellen leider ein einziges politisches Dilemma dar. Einerseits ist es sicher unverantwortlich, tatenlos zuzusehen, wie ein Diktator sein Volk auf brutalste Weise quält und tyrannisiert. Wenn eine rote Linie überschritten wird, muss reagiert werden. Das hatte Emmanuel Macron schon im Februar 2018 erwähnt. In dieser Hinsicht hat Macron meiner Meinung nach auch vollkommen recht! Aber auf der anderen Seite ist es ebenso gefährlich wie fahrlässig, durch voreilige Schnellschüsse den Weltfrieden aufs Spiel zu setzen. Und dabei zusätzlich das Völkerrecht gänzlich außer Acht zu lassen. Daher ist diese komplexe Situation wahrlich ein schwieriger Gewissenskonflikt! Julia Engels, Elsdorf

Erst schießen, dann reden?

„Diplomatie mit Bomben“, taz vom 16. 4. 18

Ein komischer Weg: erst schießen und dann reden. Irgendwie klingt das bizarr, und man kann nur froh sein, dass es nicht zu einem gefährlichen Kreislauf geworden ist, noch nicht! Aber Bomben sind schon ein sehr merkwürdiges Mittel, den Weg der Deeskalation und Diplomatie zu gehen, es ist mehr als indiskutabel! Nein, Kriege, Gewalt und Raketen sowie Bomben dürfen keine Sprache werden unter dem Deckmantel, dass man eine friedliche Welt will. Ist es nicht so, dass die westliche Welt unter Frieden das versteht: Was nicht passt, wird passend gemacht? René Osselmann, Magdeburg

Responsibility to protect

„Die syrische Chance“, taz vom 17. 4. 18

Danke, Dominic Johnson, für diesen Kommentar, der für mich doch einiges geraderückt. Da ja vom UN-Sicherheitsrat jedes Vorgehen gegen Syrien von Präsident Putin verunmöglicht wird, ist es erforderlich, dass auch ohne UN-Mandat gegen das Regime von Baschar al-Assad vorgegangen werden kann, um möglichst weitere Eskalationen zu verhüten. Allerdings waren ja bereits in den vergangenen Jahren bis jetzt völkerrechtswidrige Angriffe auf die Bevölkerung durch das Abwerfen von Fassbomben, durch Bombardierung von Krankenhäusern und Schulen, durch Einkesselung und dadurch Aushungern durch das Assad-Regime zu verbuchen. Die „responsibility to protect“ gilt offenbar nicht für die syrische Bevölkerung. Helga Schneider-Ludorff, Oberursel

Bitte noch kontroverser!

„Verlogen und gegen das Völkerrecht“, taz vom 16. 4. 18

Welch eine Erlösung, der Kommentar von Andreas Zumach zur Bombardierung Syriens! Endlich ein Artikel, in dem nicht auf Putin und Russland eingedroschen wurde, wie ich es gefühlt seit Jahren in der Politik und in der Presse fast unisono erlebe, leider auch in der taz. Andere Sichtweisen wurden immer nur in Leserbriefen deutlich. Was macht es da schon aus, dass am nächsten Tag ein entgegengesetzter Kommentar von Dominic Johnson zu lesen war. Barbara Junge hat das ja sogar auf Seite 2 kommentiert. Mir geht es gar nicht darum, in der taz immer meine eigene Meinung wiederzufinden, aber die Einseitigkeit der Berichterstattung bezüglich Russland war für mich beängstigend. Ich ermutige Euch ausdrücklich dazu, damit weiterzumachen, kontroverse Meinungen abzudrucken, bitte auch auf anderen, Russland betreffenden Gebieten, nicht nur bei der Syrienpolitik. Sabine Gübel, Heidelberg