leserInnenbriefe
:

taz nord Stresemannstr. 23 22769 Hamburg briefe@taz-nord.de www.taz.de

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Heimische Steine

betr. „ Schmutzige Grabsteine“,

taz nord vom 13.4.18

Als langjährige Leserin und Steinmetz- und Steinbildhauermeisterin ist mir die Problematik der Natursteine aus Indien und China bekannt. Die bedeutend größere Anzahl von verarbeiteten Natursteinprodukten wird aber für den Garten- und Landschaftsbau aus diesen Ländern importiert. Der Anteil der fertigen Grabmale am gesamten Natursteinhandel mit diesen Ländern liegt unter zehn Prozent! Das Hauptproblem mit den zweifelhaften Arbeitsbedingungen betrifft die Gewinnung der Steine in den Steinbrüchen. In den Verarbeitungsbetrieben sind hochmoderne Fertigungsabläufe vor allem in den Großbetrieben, die hauptsächlich die Waren exportieren, vorhanden.

Vor diesem Hintergrund wäre es fair, wenn auch diese Thematik in neutralerer Form von Ihnen recherchiert würde, bevor Sie eine ganze Branche mit der reißerischen Aufmachung in Sippenhaft nehmen. Ich verarbeite in meinem Betrieb fast ausnahmslos heimische Materialien, die ich als Rohware direkt aus den deutschen Steinbrüchen erhalte, und gestalte diese dann zu Grabzeichen. Selbstverständlich stehe ich auch mit Kollegen im Wettbewerb, die Fertigsteine aus Indien anbieten, und deren Kunden nicht immer über die Herkunft und Verarbeitung der Steine aufgeklärt werden. In den Gesprächen mit meinen Kunden ist genau diese Vorgehensweise mit dem direkten Bezug über das Material ein wichtiges Argument für die heimischen Steine. Elke Bader, Niederstaufen

Stress durch Mobilfunk

betr. „Manchmal tut es schon ein neues Lehrerzimmer“,

taz nord vom 24./25.03.18

Es ist erfreulich, dass der psychosoziale Stress beschrieben und nach Verbesserungen gesucht wird. Bleibt man aber im Bereich der Psychosomatik, so greift dieser Ansatz zu kurz. Welche zusätzliche Rolle beim Entstehen so unspezifischer Symptome wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Erschöpfung bis hin zum Burn-Out spielt die steigende Exposition gegenüber der Hochfrequenzstrahlung? Schulintern durch WLAN und körpernahe Endgeräte im Unterricht, durch eigenen unaufgekärten Umgang mit Mobilfunk, durch Wirkungen von städtischen Sendemasten? Die klinische Umweltmedizin befasst sich seit längerem mit den entstehenden physikalischen Noxen. Die Verbraucher-Organisation Diagnose-Funk geht von einer Wechselwirkung zwischen sozialem Stress und dem vermehrten oxidativem Zellstress aus. Nehmen wir uns Zeit, die Studienlage in unsere Entscheidungen einzubeziehen. Orientieren wir uns nicht an den Ländern, die technisch am meisten aufgerüstet haben, sondern an denen, die Strahlung reduzieren. Lehrerzimmern, ja Schulen und den dort Tätigen täte es gut, auch baubiologisches Wissen heranzuziehen! Heide Roaten, Bremen