Regierungschef fast wieder an der Spitze

Michael Müller (SPD), in Umfragen lange abgeschlagen, ist in Beliebtheitsskala Zweiter

Das solidarische Grundeinkommen mag noch längst nicht beschlossen oder eingeführt sein – für Michael Müller (SPD) aber hat sich seine Idee neuer staatlich bezahlter Jobs für Langzeitarbeitslose mutmaßlich schon bezahlt gemacht. Es ist zumindest die naheliegendste Erklärung dafür, dass der Regierende Bürgermeister in der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa deutlich besser abschneidet als bei früheren Befragungen. Müller, lange nur auf hinteren und Mittelfeldrängen in der Beliebtheitsskala der elf Senatsmitglieder von SPD, Linkspartei und Grünen, liegt nun auf Platz zwei, nur noch knapp hinter dem Dauerspitzenreiter Klaus Lederer (Linkspartei).

Die drei letzten Plätze belegen jene Senatsmitglieder, die zuletzt fast durchweg negativ in den Schlagzeilen waren: Sandra Scheeres (SPD, Bildung), seit Monaten unter starkem Druck wegen immer noch nicht genug Kita-Plätzen, Kat­rin Lompscher (Linkspartei), als Bausenatorin in der Kritik, und Dirk Behrendt (Grüne, Justiz) wegen wiederholter Gefängnisausbrüche.

Beim Rückhalt der Parteien verlor die Linkspartei, Ende Februar erstmals überhaupt Umfragenspitzenreiter, ihren ersten Platz und sank von 20 auf 18 Prozent. Den ersten Platz teilen sich nun SPD und CDU: Sie legten von 19 auf 20 Prozent zu. Die Grünen auf Platz vier, zuletzt bei 18 Prozent, kommen derzeit nur noch auf 17. Die AfD verharrt bei 12 Prozent, während die FDP um einen Prozentpunkt auf 7 Prozent zulegte. Stefan Alberti