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meinungsstark

Hobby: Ärzte anzeigen

„Ich kann als Mann objektiv mit dem Thema umgehen“, taz vom 11. 4. 18

Wie objektiv kann ein Mann sein, der sich ein Hobby daraus macht, Ärztinnen wegen angeblicher Werbung für Schwangerschaftsabbrüche anzuzeigen, um – vielleicht – Abtreibungen zu verhindern? Es zeigt sich zudem, dass „Herr Krause“ keine Ahnung hat von den biologischen Vorgängen: Eine befruchtete Eizelle kann sich allenfalls im Eileiter einnisten, nicht in den Eierstöcken; dies, wenn nicht rechtzeitig entfernt, ist lebensbedrohend. Natürlich hat sich „Herr Krause“ auch nicht damit auseinandergesetzt, was eine Frau zu einer Abtreibung zwingen könnte. Vielleicht der Gedanke, ein Kind als Allein­erziehende mit Grundsicherung aufzuziehen, womit dann auch noch das Kindergeld verrechnet wird? Helga Schneider-Ludorff, Oberursel

Juveniles Sexverhalten von Männern

„Viagra ist ein Segen“, taz vom 31. 3. 18

So ganz klar wird mir nicht, was Jan Feddersen meint. Ist es so, dass wirklich unbekannt ist, wie Männer sexuell ticken, und sie unbekannt sensible Wesen sind, die ausschließlich von Sexarbeiterinnen richtig genommen werden können? Oder ist es so, dass Männer (und nur Männer!), „stupend geil“, sich nach schnellem, rasendem, wildem Sex, in dem es um Überwältigung und Überwältigtwerden geht, sehnen? Das Feministinnen-Bashing ist unangenehm, und vieles ist ungenau.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Viagra für manche Männer ein Segen ist, wenn die Libido nachlässt. Durch Viagra verändert sich Sexualität unter Umständen: Erektionen klingen manchmal nicht so schnell ab, das kann in Beziehungen verwirrend sein. Die Frage ist, wie mann zum Lustempfinden kommt – für sich und mit anderen. Für viele Männer mit Erektionsproblemen wäre es wesentlich hilfreicher, wenn sie ihre Vorstellungen von dem, wie es sein soll, durch die Anerkennung ihrer tatsächlichen Erfahrungen ersetzen könnten. Weiterhin wäre ihnen zu wünschen, dass ihre Partner*innen damit umgehen können, dass er nicht mehr auf sie*ihn „steht“. Diese Paare könnten Liebestechniken praktizieren wie Tantra und Slow Sex. Sowohl bei Erektionsschwäche wie auch bei der nicht einverständig abgesprochenen Einnahme von Viagra ändern sich die sexuellen Beziehungen massiv. Das wird unterschiedlich erlebt, denn Viagra zementiert ein juveniles Sexverhalten von Männern. Das ist für alle Beteiligten unter Umständen eine harte gesellschaftliche Anforderung. Wie immer gilt: Es ist eine gute Idee, miteinander zu reden. Birgit Kübler, Regensburg

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