Protest von allen Seiten

Aktionsbündnis sammelt tausende Unterschriften gegen Studiengebühren. Auch Nicht-Studis unterstützen Kampagne. Grüne: „Studium darf nicht vom Geldbeutel abhängen“

DÜSSELDORF dpa/taz ■ Nicht nur Studierende protestieren zunehmend gegen die Einführung von Studiengebühren in Nordrhein-Westfalen. „Seit Donnerstag haben wir schon mehrere tausend Unterschriften gegen Studiengebühren gesammelt“, sagte gestern Sascha Vogt, Geschäftsführer des Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren. Unter den Gegnern seien auch viele Nicht-Studierende, Verwandte und Freunde. Allein im Internet hätten in den ersten fünf Tagen der Aktion knapp 2.000 Gegner unterschrieben.

Auch in einzelnen Städten sammelte das Bündnis an seinen Info-Ständen zahlreiche Unterschriften. Vogt rechnet mit einem weiteren Ansturm zu Semesterbeginn. Ziel der gemeinsamen Kampagne von Schülern, Studenten und Gewerkschaften sei es, bis Jahresende mehr als 100.000 Unterschriften gegen Studiengebühren zu sammeln. „Ich bin sehr optimistisch, dass das klappt“, sagte Vogt. Alle Unterschriften würden dann an Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) überreicht.

Die Einführung von Studiengebühren stand gestern auch auf der Agenda des Düsseldorfer Kabinetts. Nach den Plänen der schwarz-gelben Landesregierung sollen die Hochschulen künftig bis zu 500 Euro pro Semester erheben können. Die Opposition kritisierte diese Pläne als unsozial. „Das Studium darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen“, sagte die hochschulpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, Bärbel Höhn. SPD und Grüne warfen der Landesregierung den Bruch von Wahlversprechen vor: Offenbar sei geplant, dass auch Bafög-Empfänger künftig Studiengebühren zahlen sollen. Das Wissenschaftsministerium wollte dazu noch nicht Stellung nehmen. GESA SCHÖLGENS