meinungsstark
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Essener Tafel – verschaukelt

„Der Pass soll keine Rolle mehr spielen“, taz vom 4. 4. 18

Hallo taz, niemand wird und wurde bei der Essener Tafel weggeschickt ohne etwas. Familien mit Kindern werden und wurden immer aufgenommen. Die Kinder bekommen immer auch noch was zum Spielen mit nach Hause. Herrn Sartor und dem Team Rassismus zu unterstellen, das war und ist lächerlich.

Mich hat dieses Aufschaukeln durch die Medien bis hin zur Kanzlerin sehr wütend gemacht. Es entspricht einfach nicht den Tatsachen und der Realität. Und vor allem nicht dem Selbstverständnis der Arbeit der Ehrenamtlichen am Wasserturm. Ich war eine Zeit dort Kundin, da ich Hartz IV empfing. Nun habe ich Arbeit und spende, um etwas zurückzugeben. Dieser Medienvorgang – alle müssen da jetzt unbedingt ihren Senf dazugeben – hat mir gezeigt, wie viele ohne Kenntnis auf einen fahrenden Zug, aufspringen. Bitte bleibt meine taz!

Kirsten Schröder, Essen

Unrecht unterstellt – bei Frauen

„Unrecht für Fischer“, taz vom 27. 3. 18

In seinem Beitrag stilisiert Jörg Wimalasena den ehemaligen Zeitkolumnisten Thomas Fischer als Kämpfer für unbeliebte Wahrheiten, der kein Blatt vor den Mund nimmt und der „für eine Handvoll misslicher Zitate in der Diskussion über die Verschärfung des Sexualstrafrechts“ übemäßig in der Kritik stand. „Eine Handvoll misslicher Zitate“?

Lese ich gerade die taz? Fischers Kolumne war nicht nur eine Meinungskolumne; er schrieb sie als juristischer Experte. Er wählte regelmäßig einen Ton, der Frauen aufgrund ihres Aussehens und Verhaltens herabwürdigt und beleidigt. Wissenschaft und Fakten gegen „weibliche Hysterie“.

Dieses Muster ist altbekannt und absolut zynisch in einem Kontext, in dem es um Gewalt an Frauen geht. Fischer lenkte von den realen gesellschaftlichen Missständen durch juristische Wortklaubereien ab. Gerade auch von JuristInnen wurde er dafür kritisiert. Nichts anderes gilt für seine Inschutznahme von Dieter Wedel, die angesichts der Vielzahl der Betroffenen, die sich zu Wort melden, nur als haarsträubend bezeichnet werden kann. Wimalasena attestiert Fischer dagegen „poinitierte Argumentation“ und das Hinterfragen „vermeintlich intuitiver Wahrheiten“. Gerade bei Sexualstraftaten wissen wir, dass die Erfahrungen der Betroffenen und die vermeintlich objektiven Ergebnisse richterlicher Beweisaufnahme meilenweit auseinanderliegen können. Die taz hat wiederholt darüber berichtet. Doris Liebscher, Berlin