Giga Space Park

Senat will Pläne für Giga-Space-Einkaufspark „wohlwollend prüfen“. Gewerkschaft, Handelskammer und Grüne formulieren Bedenken

Bremen taz ■ Mit hellem Entsetzen hat gestern die Gewerkschaft Verdi auf Spekulationen reagiert, dass an der Stelle, an der einmal ein Freizeitangebot „Space Park“ geplant war, nun ein gigantisches Einkaufszentrum von der Dimension des Weserparks entstehen soll – mit Sonderöffnungszeiten am Sonntag. Die „Europe Israel Group“ hat angefragt, ob der Senat die doppelte Verkaufsfläche und das Sonntags-Privileg genehmigen würde für den Fall, dass sie ein viel größeres Projekt als Tourismus-Magnet planen würde.

Während die potentiellen Investoren sagten, 40.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche seien viel zu wenig, verweist die Gewerkschaft Verdi auf die Krise bei Karstadt – schon 44.000 Quadratmeter seien für den innerstädtischen Handel nicht verkraftbar. Auch längere Ladenöffnungszeiten will Verdi nicht.

Die Handelskammer begrüßt grundsätzlich das Interesse der Europe Israel Group an einer überregionalen Ausrichtung des Space Parks, verweist aber gleichzeitig darauf, dass „der gültige Bebauungsplan“ die Ausgangsbasis der Überlegungen sein müsse – und der begrenzt den Einzelhandel auf 44.000 Quadratmeter. Auch bei der „Gestaltung der Öffnungszeiten“ müsse die „Gleichbehandlung mit anderen bremischen Einzelhandelsstandorten sichergestellt sein“, das heißt: Der Space Park soll nicht das Recht erhalten, exklusiv sonntags Käufer anzulocken.

Das, was den Space Park für die Investoren verlockend macht, lehnen also Verdi wie Handelskammer mit unterschiedlicher Tonlage ab. Der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Klaus Möhle darf als Oppositionspolitiker sagen, was die anderen vielleicht heimlich denken: „Ich halte nichts von diesen Plänen. Damit würden Anstrengungen zur Attraktivierung des Einzelhandels in der City und in den Stadtteilen konterkariert.“ Möhle verweist auch auf die Klage des Bremer Bausenators Jens Eckhoff (CDU) gegen das „factory-outlet-center“ in Stuhr. Ein Sonntags-Einkauf-Eldorado in Bremen wäre eine Kriegserklärung an die Umland-Gemeinden.

Der Senat hat sich gestern darauf verständigt, den Israelis noch in dieser Woche einen Brief zu schicken mit der Botschaft, man werde die Vorstellungen „wohlwollend prüfen“, erklärte Senatssprecher Klaus Schloesser. Während man bisher eher das Gefühl gehabt habe, das Projekt sei zu groß gewesen, hätten nun zwei Interessenten überraschenderweise erklärt, das alte Space-Park-Projekt sei zu klein konzipiert gewesen. kawe