benzinwut: erste deutsche autofahrer stehlen öl aus pipelines
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Die Polizeibeamten im ostfriesischen Leer trauten ihren Augen nicht. Als sie den verdächtigen BMW-Fahrer anhielten und den Kofferraum seines Wagens öffneten, lagerten dort fünf Kanister mit reinem Öl. Das habe er, erklärte der geständige Dieb, von einer Pipeline abgezapft. Als die Polizeibeamten den Ölräuber schließlich nach Hause begleiteten, stießen sie auf eine regelrechte Privatraffinerie. Im Keller seines Einfamilienhauses hatte der 28-jährige Chemiker größere Ölvorkommen gehortet, die er in Benzin umwandeln wollte. Wie die Polizei berichtet, werden angesichts der explodierenden Benzinpreise immer mehr Autofahrer zu Öldieben. So lecke inzwischen die große Pipeline von Emden über Leer ins Ruhrgebiet bereits an hunderten von Stellen. Denn viele Fahrer gerade größerer Autos würden verzweifelt die Rohre anbohren, um an das schwarze Gold zu gelangen – entweder um es zu tauschen, oder, wie der findige 28-jährige Chemiker, „schwarz zu brennen“, wie die Behörden in Ostfriesland den Vorgang inzwischen in Anlehnung ans Schnapsbrennen nennen.