Gelenk mit Blähungen

Perlender Durchbruch in der Knackforschung

Foto: Knackfingerchenfoto: reuters

In ihrer kalten Forscherklause sitzt eng an einen Bunsenbrenner geschmiegt die Wissenschaft und forscht aus, was die Welt im Innersten zusammenhält. Hat sie sich moribund geforscht oder etwas von Belang herausbekommen, reißt sie uns Laien mit Sensationsnachrichten wie dieser vom Hocker unserer Unkenntnis: „Entweichende Luft aus Blasen erzeugt Geräusch beim Fingerknacken.“ Wieder eine Menschheitsfrage geklärt, die laut gestriger dpa-Meldung „seit Jahrzehnten“ die Fachwelt um den Schlaf gebracht hatte. Mit einem mathematischen Modell der Druckschwankungen im Gelenk drangen fingerfertige Forscher der kalifornischen Stanford Universität und der französischen École polytechnique gemeinsam zum Knackpunkt vor. Im Ruhezustand sind die Bitzel demnach in der Fingergelenkschmiere gebunden, rupft man dagegen grob an den Flossen herum, entsteht „zunächst ein Unterdruck und es perlen Gasbläschen heraus – ähnlich wie beim Öffnen einer Sprudelflasche“. Bis zu 83 Dezibel bringt so ein eruptiver Fingerfurz auf die akustische Waage, dann löst sich das Gas wieder geräuschlos in der Synovialflüssigkeit im Spalt zwischen den Gelenkknochen.