leserbriefe
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■ betr: „Die große Vereinnahmung“, taz hamburg vom 30. 10. 2009

Gute Vorschläge vermisst

Da werden einige gleich wieder „Verrat“ schreien, denn auch innerhalb der Opposition hat man sich an die engen Grenzen der eigenen, einzigen Wahrheit zu halten. Dass auch oben genannte Leute zum Indie-Mainstream gehören, mögen vor allem jene nicht hören, die diese Leute immer noch als Leitbilder in ihrer Gegenkultur betrachten. Das ist das Eine. Das Andere: Niemand lässt sich gern vor den Karren von einem spannen, der so dummdreiste Absichten hegt wie der Senat. Die „Subkultur“ fühlt sich plötzlich zu etwas Nutze gemacht. Die Unbefangenheit ist weg. Plötzlich will der Senat sagen, was geträumt werden soll. Und führt damit die Kultur jenseits der Glaspaläste ad absurdum. Was ich an dem Manifest vermisse: Gute Vorschläge. Denn zurück zur paradiesischen Unschuld geht’s nicht. Es werden bald ganz andere im Stillen und Verborgenen malen, singen, filmen oder programmieren. Wahrscheinlich nicht im Gängeviertel und sicher nicht in den Kunstghettos des Senats. CATERINA JAHREIS, Hamburg

■ betr.: „Schulkampf auf dem Markt“, taz hamburg vom 29. 10. 2009

Autoritär durchgezogen

Die Pläne von GAL-Schulsenatorin Goetsch haben keinerlei Beweis für die wissenschaftliche Stichhaltigkeit erbracht. Insofern ist der Vorwurf, die Kinder würden zu Versuchskaninchen, nachvollziehbar. Mich empört zudem als bisherige Grünen-Wählerin, mit welcher Verve das umstrittene Schulgesetz autoritär durchgezogen wurde. Auch ich oute mich gerne als Bildungsbürgerin und bin entsetzt darüber, dass Basisdemokratie bei grünen Politikern nichts mehr gilt. MARGARITA LENOR CUPÉ, Hamburg

■ betr.: „Schulkampf auf dem Markt“, taz hamburg vom 29. 10. 2009

Juristisch anfechtbar

Die Schulreformgegner tun sich mit ihrem Vorgehen keinen Gefallen. Denn wenn Promoter für Unterschriften Geld erhalten, führt dies zu einem Anreiz, den Bürgern zur Not auch Informationen vorzuenthalten, nur um an ihren Schriftzug zu kommen. Sollte diese Praxis beibehalten werden, dürfte das Ergebnis deshalb juristisch anfechtbar sein. RASMUS PH. HELT, Hamburg