Autobahn-Bau geht weiter

VERKEHR Einstimmig hat die Bürgerschaft den Weiterbau der A 281 beschlossen. Bürgerinitiativen finden die modifizierte Variante ohne Monsterknoten und Querstraße zwar besser, aber noch immer nicht gut

„Ein Musterbeispiel dafür, wie konstruktiv an einer Lösung gearbeitet werden kann.“

Maike Schäfer (Die Grünen) über den Runden Tisch zur A 281

Die Bremische Bürgerschaft hat einstimmig den Weiterbau der Autobahn 281 beschlossen. Die geplante „modifizierte Variante“ sieht eine Verkürzung des geplanten Tunnels in Huckelriede und dafür einen längeren vertieften Straßen-Abschnitt unter freiem Himmel vor. „Für Bremen heißt das Kosten von acht statt 24 Millionen Euro“, sagte Verkehrssenator Joachim Lohse (Die Grünen). „Das schaffen wir.“

Der „Monsterknoten“, also eine mehrstöckige Kreuzung ist mit dem Beschluss genauso vom Tisch wie der Bau einer Querstraße zur Kattenturmer Heerstraße. Lohse versprach „erhebliche Verbesserungen im Bereich Neuenlander Straße durch massive Verkehrsentlastung, weniger Luftschadstoffe und weniger Lärm“ sowie Lärmschutzwände an der provisorischen Auf- und Abfahrt am Neuenlander Ring.

Fraktionsübergreifend herrschte Einigkeit über die Arbeit des Runden Tisches. „Ein Musterbeispiel dafür, wie konstruktiv an einer Lösung gearbeitet werden kann“, sagte Maike Schäfer (Die Grünen). Es sei vor allem der Verdienst der Bürgerinitiativen, dass große Fehler in der Bauplanung rechtzeitig erkannt und korrigiert worden seien: „Wir sollten solchen Initiativen zukünftig mehr Glauben schenken, als wir das in unserer Verwaltungsgläubigkeit früher getan haben.“

Die „Vereinigung der Bürgerinitiativen Obervieland/Huckelriede für eine menschengerechte A 281“ reagierte indes weniger euphorisch. „Besser, aber nicht gut“ nennt sie in einer Mitteilung den Beschluss der Bürgerschaft. Es bleibe grundsätzlich falsch, überhaupt eine Autobahn zum Zubringer Arsten zu bauen. Anders als das vom Senat ursprünglich beschlossene Konzept, nach dem die Autobahn unter dem Flughafen hindurch direkt zur A1 führen sollte, bringe das jetzige kaum Zeitgewinn. Zur Beseitigung vorhandener Staus bräuchte es keine 120 Millionen Euro teure Autobahn, sondern eine ampelfreie vierspurige Auf- und Abfahrt am Neuenlander Ring. Die Initiativen sehen durch die Kosten die Wahrscheinlichkeit sinken „dass der Bund auch noch bereit ist, die Verbindung unter dem Flughafen hindurch nach Brinkum zu bezahlen.“

Zumindest stimmte auch die Bürgerschaft dafür, diese geplante Bundesstraße 6, die den Bremer Süden mit der A1 bei Brinkum verbinden soll, nur unterirdisch zu realisieren. „Entweder so oder gar nicht“, sagte Schäfer. Lohse ergänzte: „Die B6 ist allerdings nicht Gegenstand der heutigen Beschlussfassung, auch wenn ich hier die Auffassung aller teile.“ SCHN