taz-zahl-ich-analyse
: Vorsichtige Landgewinnung mit mancherlei Hindernissen

12.0000 – so viele Menschen leisten derzeit einen freiwilligen Beitrag für den Journalismus der taz im Netz. Selbstverantwortung im Austausch für eine frei zugängliche, kritische Berichterstattung. Das ist die Idee und ein Hoffnungsmotor: Die taz kann den digitalen Umbruch meistern, wenn sie im Digitalen eigene Wege geht. Bislang scheint das Experiment geglückt. Der Journalismus der taz wird auch in digitalen Zeiten gelesen und wertgeschätzt. Aber es gibt gute Gründe, um weiterzumachen, und keine Garantie auf Erfolg.

Denn viele der Unterstützer*innen verlassen uns wieder. Im ersten Quartal 2018 hatten wir einen Bruttozuwachs von 1.494 und einen Nettozuwachs von 864. Seit Anfang 2018 haben damit 320 Personen ihren Beitrag beendet. 55 Prozent geben einen Grund an, von denen sind bei den meisten (38 Prozent) finanzielle Gründe ausschlaggebend, gefolgt von der ausbleibenden Nutzung (21 Prozent). Zu unserer Freude ist der dritthäufigste (13 Prozent) Grund der Wechsel zu einem anderen taz Abo. 11 Prozent der Menschen missfällt Inhaltliches, weitere 11 Prozent gehen ins Ausland, löschen das Konto oder verstarben. 6 Prozent steigen auf Daueraufträge um, bleiben uns bei taz zahl ichalso erhalten. Wir jubeln regelmäßig über unsere Neuzugänge, aber genauso bedauern wir die geendeten Beiträge. Insgesamt haben sich seit Beginn von taz zahl ich16.434 Personen angemeldet – weit mehr als die 12.000, die aktuell eine Unterstützung leisten. Viele machen mit, aber manche nur auf Zeit.

In größerem Maßstab ergibt sich eine hohe Dringlichkeit ob des Aboschwunds der Printausgabe. Wenn sich dieser so fortsetzt wie im Jahr 2017, dann entsteht daraus bis 2021 ein finanzieller Verlust von 2,72 Millionen Euro. Wenn man nun, hypothetisch, davon ausgeht, dass dieser Verlust von taz zahl ich allein kompensiert werden müsste, dann bräuchte die taz 318 Anmeldungen. Pro Tag. Momentan liegt die Zahl bei knapp 13.

Das ist zwar nur ein, zugegeben erschreckendes, Szenario, aber dennoch gilt: Es ist keineswegs sicher, dass das Areal, das wir uns Stück für Stück, Neuankömmling für Neuankömmling, errichten, nicht weggespült wird, bevor es zu einem sicheren Ort für die taz geworden ist. Sowohl für die Leser*innen als auch die Redakteur*innen.

Daher arbeiten wir gemeinsam daran, dass taz zahl ich weiterwächst. Damit die taz in Zukunft an den wichtigen Debatten dort partizipieren kann, wo sie zunehmend stattfinden: im Netz. (tzi)