unterm strich
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Nach drei Jahren ist der tibetanische Schriftsteller Shokjang aus dem Gefängnis entlassen worden. Wegen seiner Kritik an der Tibet-Politik der chinesischen Regierung wurde er im März 2015 verhaftet und später wegen „Anstiftung zum Separatismus“ zu drei Jahren Haft verurteilt. „So groß die Freude über seine Freilassung ist, so groß ist die Sorge darüber, wie es ihm geht und wie die Situation vor Ort ist“, sagte PEN-Präsidentin Regula Venske. Es gebe noch keine zuverlässige Auskunft zu seinem Gesundheitszustand. Mit seiner Entlassung ist der Autor zudem nicht frei. In Tibet stehen ehemalige politische Gefangene weiter unter strenger polizeilicher Beobachtung.

Ein Kinderbuch über einen Hasen im Weißen Haus ist in den USA zum Politikum geworden. „Marlon Bundo’s Day in the Life of the Vice President“, geschrieben von Charlotte Pence, der Tochter des Vize-Präsidenten Mike Pence, erzählt den Alltag in Washington aus der Sicht des Hasen Marlon Bundo. Der Satiriker John Oliver hat auf das Buch mit einer eigenen Hasengeschichte reagiert: In seinem „A Day in the Life of Marlon Bundo“ verliebt sich Bundo in einen männlichen Hasen. Oliver spielt hier auf die gut dokumentierte Homophobie des Evangelikalen Pence an. Die Erlöse von ­Olivers Kinderbuch, das am Mittwoch auf Platz 3 der Amazon-Bücher-Charts stand, gehen unter anderem an die Organisation AIDS United.

Die amerikanische Rapperin Cardi B, 25, hält die #MeToo-Bewegung für heuchlerisch. „Es haben auch viele Musikvideo-Tänzerinnen darüber gesprochen, wie sie behandelt werden, und dafür interessiert sich kein Arsch“, sagt sie. Sie ist selbst Tänzerin gewesen und kennt die Arbeitsbedingungen aus eigener Erfahrung. Überhaupt glaubt sie den vielen Männern, die sich nun als verständnisvolle Unterstützer gerieren, kein Wort: „Die sind nicht aufgeklärt, die haben Angst.“