Veh gibt neue Ziele aus

VERSPIELT Wolfsburger Mittelklasse: 3 : 3 gegen Mainz

„Um den Anspruch zu haben, oben mitzuspielen, muss man Mainz zu Hause schlagen“, sagte Armin Veh, Trainer und Manager des VfL Wolfsburg nach dem 3 : 3 gegen Mainz 05. Wenn man den Augsburger Philosophen hier mal interpretieren darf: Mainz wurde nicht geschlagen. Und damit kann der Tabellensiebte VfL den Anspruch, oben mitzuspielen, nicht aufrechterhalten. Das gilt bis auf Widerruf.

Es war indes ein richtig ansehnliches Bundesligaspiel, in dem dem VfL eine 2 : 0- und eine 3 : 2-Führung nicht zum Sieg reichte. Martins (7. und 20.), sowie Misimović (64.) trafen für Wolfsburg, Amri (35.), Ivanschitz (41.) und Hoogland (85.) für Mainz. Vor allem war es eine Art Kampf der Kulturen: Auf der einen Seite Vehs Versuch, sein Team auf Ballbesitzfußball umzustellen, der deutlich sichtbare Fortschritte macht. Auf der anderen Thomas Tuchels erdige Interpretation der Württemberger Schule, das ist Hochgeschwindigkeitskonterfußball, der den Gegner beim Umschalten auf dem falschen Fuß erwischen will. Zeitweise waren die Wölfe in der Lage, sich auch durch enge Räume elegant durchzukombinieren. Das ist neu. Auf der Sollseite steht die schlampige Defensivarbeit, die im Ligabetrieb nun schon zu 19 Gegentoren geführt hat.

Wolfsburg steht nun vor einer wegweisenden Woche: Am Samstag muss man zum Tabellennachbarn 1899 Hoffenheim. Bereits am Dienstag spielt man in der Champions League bei Besiktas Istanbul. PETER UNFRIED