Offene Welt

INTERKULTUR Das Festival „eigenarten“ feiert bis Anfang November das kulturelle Durcheinander

Das der Kultur-Plural sich nicht nur als entweder gefährliches oder unverbindlich-tolerantes Nebeneinander vorstellen lässt, sondern vor allem durch das längst faktische Durcheinander Chancen bietet, will das Festival „eigenarten“ dieses Jahr zum dreizehnten Mal ganz praktisch erfahrbar machen.

Hamburger Künstler_innen, die interkulturell und mit einem irgendwie erkennbaren Hamburg-Bezug arbeiten, wollen anderthalb Wochen lang nicht nur einen Einblick in unterschiedliche Traditionen, Religionen oder Philosophien geben und unter Beweis stellen, wie ein Miteinander trotz und gerade wegen all der Unterschiede funktionieren kann, sondern auch zeigen, dass das Interkulturelle selbst in Bezug auf die Akzeptanz als anders erfahrener Lebens- und Denkweisen konstruktiv wirkt – Weltoffenheit im starken Wortsinn also.

Dabei findet sich das Festival diesmal in guter Gesellschaft. Eröffnet wird es am Mittwoch im Rahmen des vierten Bundesfachkongresses Interkultur, der bis zum Freitag auf Kampnagel unter dem Motto „Divercity“ mit Vorträgen, Fachforen und einem umfangreichen Kulturprogramm Vereine und Verbände, Initiativen und Behörden und Künstler_innen und Kultureinrichtungen zusammenführt, um praktische Konzepte und Handlungsempfehlungen für den Umgang mit kultureller Vielfalt zu entwickeln.

Bis Anfang November präsentiert „eigenarten“ Ausstellungen und Installationen, Lesungen, Filme, Musik, Theaterstücke und Tanzvorführungen in der ganzen Stadt. „Reise vor und zurück / voyage liminale“ heißt beispielsweise das Schauspiel der Film-, Theater- und Performance-Gruppe follown, das am Freitag im Monsun Theater Premiere feiert und den Traum dreier Afrikaner_innen von Europa und das illegalisierte Leben in einer neuen Welt, für die man sich entscheiden muss, ohne sie zu kennen, zum Thema einer theatralen Recherche macht.  MATT

■ Mi, 24. 10. bis So, 4. 11., diverse Orte, www.festival-eigenarten.de