nordpol: stimmenfang

Endspurt. Bis zum 18. 9. muss alles gesagt, das letzte Parteiprogramm verteilt sein. Die taz nord beobachtet die tägliche Inszenierung auf der Wahlkampfbühne.

Die SPD kann machen, was sie will. Der Kanzler kann das Fernsehduell gegen Angela Merkel gewinnen, Müntefering am Rednerpult zusammenbrechen. Es hilft alles nichts. Die Umfragewerte werden nicht signifikant besser. Klar, dass die Partei verzweifelt ist. In höchster Not hat das Präsidium darum beschlossen, zu einer Wunderwaffe zu greifen: Günter „Pfeife“ Grass, Literaturnobelpreisträger. „Ich kann es nun mal nicht lassen“, sagte der dynamische Schriftsteller am Dienstag bei einer SPD-Soli-Veranstaltung in Lübeck. Stimmt! Heute Abend trommelt Grass schon wieder für die SPD, diesmal in Hamburg. Ort des Geschehens: das „Museum der Arbeit“. Eine ausgezeichnete Wahl. Ob Günter Grass dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung steht, ist nicht bekannt.