kinotaz

bremen, bremerhaven, delmenhorst, hannover und oldenburg

A

Allein Deutschland 2004, R: Thomas Durchschlag, D: Lavinia Wilson, Maximilian Brückner

„Maria (Lavinia Wilson) kommt mit ihren Gefühlen nicht klar. Sie hat Sex mit Männern, die sie kaum kennt. Sie benutzt die Männer, und sie wird benutzt; sie verachtet die Männer, und sie verachtet sich. Dann trifft sie Jan (Maximilian Brückner). Jan ist anders, Jan liebt Maria. Der Debütfilm von Thomas Durchschlag ist ein Nichts an Geschichte, dafür Blicke, Emotion, Bewegung, Rhythmus, gespielt von hervorragenden Schauspielern. Für ihre Rolle in „Allein“wurde Lavinia Wilson mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet. (tip) HB: Atlantis

Alles auf Zucker! Deutschland 2004, R: Dani Levy, D: Henry Hübchen, Hannelore Elsner

„Dass man über jüdisches Familienleben gut lachen kann, wissen wir spätestens seit Woody Allen und Philip Roth. Aber ist es auch möglich, in einem deutschen Film über die Juden zu lachen? Der in der Schweiz aufgewachsene Levi ist selber Jude, und man merkt dem Film an, dass da einer aus der Innensicht heraus erzählt. Henry Hübchen spielt Zucker wunderbar als heruntergekommenen Schlemihl, und Udo Samel frömmelt urkomisch als sein streng gläubiger Bruder, der schließlich in den Armen einer Bardame aus Palästina landet. Aber die lautesten Lacher löst Hannelore Elsner als Jackies nichtjüdische Gattin aus, die heimlich unter der Bettdecke versucht, einen Schnellkurs in jüdischer Lebensart zu machen, und an den Regeln des koscheren Essens verzweifelt.“ (hip) HB: City, H: Kinos am Raschplatz., Apollo Studio, OL: Wall-Lichtspiele

Almost Heaven Deutschland 2004, R: Ed Herzog, D: Heike Makatsch, Nikki Amuka-Bird

„Durch eine Verkettung von Zufällen strandet eine todkranke Möchtegern-Country-Sängerin auf Jamaika, wo sie zunächst mit den Inselbewohnern und deren Musik wenig anfangen kann. Erst allmählich entdeckt sie interessante Seiten des verarmten Landes und begreift ihren Aufenthalt als Chance. Ein entspannt erzähltes Roadmovie mit viel Gespür für die besondere Atmosphäre der Karibikinsel. Allerdings schmälert die durchgängige Synchronisation das leise Drama, weil sie die auch aus Verständigungsschwierigkeiten resultierenden Konflikte nivelliert.“ (filmdienst) HB:CineStar, H:Cinemaxx Raschplatz

Am Tag als Bobby Ewing starb Deutschland 2005, R: Lars Jessen, D: Gabriela Maria Schmeide, Peter Lohmeyer

„Im Frühjahr 1986 stoßen eine geschiedene Städterin und ihr 17-jähriger Sohn in der Provinz der Wister Marsch zu einer kleinen Kommune, die sich im routinierten Widerstand gegen das Atomkraftwerk Brokdorf eingerichtet hat und dabei ihre politischen Ideale allmählich überlebt. Eine unterhaltsame, präzis rekonstruierte und hervorragend gespielte Mischung aus Polit-Satire, Provinzkomödie und Coming-of-Age-Geschichte, die nie hämisch, sondern liebevoll und melancholisch einen Schwebezustand der Desorientierung beschreibt, der durch die Reaktor-Katastrophe in Tschernobyl durchgerüttelt wird und eine bis heute aktuelle Brisanz der Thematik offenbart.“ (filmdienst) HB:Atlantis

B

Barfuß Deutschland 2004, R: Til Schweiger, D: Steffen Wink, Til Schweiger

„Mit ‚Barfuß‘ knüpft Til Schweiger dort an, wo er als Co-Regisseur von ‚Knockin‘ On Heaven‘s Door‘ den Faden abgelegt hat, und erzählt ein romantisch amüsantes Roadmovie um ein zufällig zusammengeratenes Pärchen: Nick, der angemessen coole Loser, und Leila, eine Ausreißerin aus der Psychiatrie, die das Leben vor den Anstaltsmauern mit den Augen eines Kindes sieht, und nun von Nick widerwillig die einfachsten Dinge der Welt erklärt bekommt. Astreiner Märchenstoff – den Traumfabrikfan Schweiger schwungvoll erzählt.“ (tip) HB: HB: City

Beautiful Boxer Thailand, 2004 R: Ekachai Uekrongtham, D: Asanee Suwan, Sorapong Chatree

„Ein in ärmlichen Verhältnissen aufwachsender Nomadensohn erkennt schon früh, dass er im falschen Körper gefangen ist. Obwohl er Gewalt verabscheut, versucht er als Thai-Boxer, nicht nur seine Familie zu ernähren, sondern auch das Geld für eine Geschlechtsumwandlung zu verdienen. Ungewöhnliches, nach einer wahren Geschichte inszeniertes Sportdrama, das sich auf das menschliche Schicksal konzentriert und dem reißerischen Stoff dank einer behutsamen Inszenierung und durchweg glaubhaft agierender Akteure humane Seiten abgewinnt.“ (filmdienst) HB: Atlantis

Kritik: siehe Seite 27. Kino 46Atlantis

B-Happy Chile/Spanien/Venezuela 2003, R: Gonzalo Justiniano, D: Manuela Martelli, Ricardo Fernández/ Originalfassung mit Untertiteln

„Eine 14-jährige Chilenin verliert nacheinander Mutter, Bruder und Vater. Trotz ihrer sich zuspitzenden Isolation entwickelt sie innere Reife und Stärke und hält gegen alle Erniedrigungen und sozialen Zumutungen an einer positiven Lebenseinstellung fest. Durch die nüchterne Erzählweise, die in satten Farben sorgfältig gestalteten Bilder, die einfühlsame Musik, das zurückhaltende Spiel der Darsteller und eine bemerkenswerte Hauptdarstellerin gelingt ein bewegendes Sozialdrama, das die Protagonistin an den vielen Schicksalsschlägen nicht zugrunde gehen lässt.“ (filmdienst) HB: Kino 46

Bin Jip Südkorea/Japan 2004, R: Kim Ki-duk, D: Jae Hee

„Ein junger Mann bricht in Häuser und Wohnungen ein, allerdings nur um fernzusehen, zu duschen, zu schlafen und die Wäsche der abwesenden Besitzer zu waschen. Dann überrascht ihn eine verheiratete Frau: Statt ihn anzuzeigen, wird sie zur Weggefährtin, da sie, von ihrem Mann misshandelt, sich nach einem besseren Leben sehnt. Wie bereits in ‚The Isle‘ und ‚Spring, Summer, Fall, Winter . . . and Spring‘ kommt auch das jüngste Werk des Koreaners Kim Ki-duk fast ohne Dialoge aus. Figuren offenbaren sich durch ihre Handlungen, Themen durch Bilder. Ein fesselnder, kreativer, oft überraschender Film – nicht zuletzt über die Leidenschaft des Golfspielens –, der zunehmend zwischen Realität und Projektion schwebt.“ (Neue Zürcher Zeitung), HB: Schauburg, H: Kinos am Raschplatz

Bombón : Eine Geschichte aus Patagonien Spanien/Argentinien 2004, R: Carlos Sorin, D: Juan Villegas, Walter Donado

„Die stolze Argentinische Dogge mit dem albernen Namen Bombón hat das Pech, dass sie in den Besitz eines Obdach- und Arbeitslosen namens Juan gerät. Aber für den kleinen Loser geht es seitdem wundersam aufwärts: Bombón macht breitbrüstig auf Schönheitskonkurrenzen Karriere, und Juan beginnt von üppigen Deckprämien zu träumen. Argentiniens Filmemacher Carlos Sorín, 61, zeigt, nicht zum ersten Mal, ein delikates Talent dafür, mit Laiendarstellern eine feingestrickte menschliche Komödie hinzuzaubern.“ (Der Spiegel) HB: Cinema

Broken Flowers USA/Frankreich 2005, R: Jim Jarmusch, D: Bill Murray, Sharon Stone

„Ein anonymer Brief bringt den bindungsunwilligen Don Johnston auf die Idee, er könnte einen halberwachsenen Sohn haben. Also durchkämmt der Ex-Don-Juan alte Kalender, sucht die möglichen Mütter seines hypothetischen Sohnes auf und erlebt auf seiner Reise manche Überraschung. Jim Jarmuschs „Broken Flowers“ ist ein Roadmovie mit fabelhaftem Soundtrack, ein rosafarbener Detektivfilm, eine großartige Komödie mit irrwitzigen Details, zu denen sprechende Kater gehören, Lolita und schlagkräftige Biker - und natürlich die lakonischen Miene von Bill Murray. (tip) HB: Schauburg, OL: Casablanca, H: Kinos am Raschplatz

C

Charlie und die Schokoladenfabrik USA 2005, R: Tim Burton, D: Freddie Highmore, Johnny Depp

„Tim Burtons überbordende Verfilmung des englischen Kinderbuch-Klassikers von Roald Dahl. Der mysteriöse Schokoladenhersteller Willy Wonka lädt fünf Kinder in seine Fabrik ein, die seit Jahren kein Mensch betreten hat. Wiesen aus essbarem Gras und Schokoladenflüsse verbergen sich hinter den abweisenden Mauern. Doch dies ist kein netter Kinderfilm, sondern ein wunderbar sadistischer Kinotraum, in dem fiese Kinder ihr wohlverdientes Fett abbekommen. Burton veranstaltet ein riesiges Farbspektakel in einer fantastischen, nie gesehenen Candy-Welt. Eine düster-süße Packung.“ (tip) HB: Cinemaxx, Cinespace, CineStar, DEL: Maxx,OL: Cinemaxx, H: Cinemaxx

Claras Sommer (Clara, cet été-la) Frankreich 2001, R: Patrick Grandperret, D: Selma Brook, Stephanie Sokolinski / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Auf der Suche nach Liebe, Sonne und Abenteuer fahren Clara und ihre beste Freundin Zoe ins Ferienlager an der französischen Küste. Zoe will diesen Sommer ihre Unschuld verlieren, und auch für die anderen Teenager ist Sex das Thema Nummer Eins. Gefühlswirrwarr entsteht, als Zoe nach der Zurückweisung durch einen Jungen meint, sich in Clara verliebt zu haben. Doch Clara fühlt sich von der schönen und selbstbewussten Sonia angezogen, von der man munkelt, sie sei eine Lesbe. Ein zärtlicher Film über das manchmal grausam gefühlsverwirrende Teenagerleben.“ (Kommunlakino) HB: Kino 46

Das Comeback USA 2005, R: Ron Howard, D: Russell Crowe, Renée Zellweger

„„Das Comeback“ beruht auf der Lebensgeschichte des Boxers Jim Braddock, der 1935 in einem legendären Weltmeisterschaftskampf als Außenseiter den damaligen Titelträger Max Baer entthronte. Hollywoods notorischer Kraftkerl Russell Crowe spielt den Helden als überraschend sanftmütigen Familienvater, der sich in der Wirtschaftskrise aus der Gosse hochboxt und im Ring ums Überleben kämpft. Regisseur Ron Howard feiert die Nehmerqualitäten eines Unterprivilegierten, den die härtesten Schickalsschläge nicht niederstrecken können, und macht aus dem Stoff ein streckenweise packendes und anrührendes Drama über die Depressionszeit.“ (Der Spiegel)

HB: Cinemaxx, Cinespace, CineStar, DEL: Maxx, OL: Cinemaxx, H: Cinemaxx

Crossing the Bridge – The Sound of Istanbul Deutschland, Türkei 2004, R: Fatih Akin

„Was für Regisseur Fatih Akin als Fanprojekt begann, wurde zum faszinierenden Porträt der Metropole Istanbul: Musikfilm, Generationenporträt, kulturelle Visitenkarte einer Stadt. Einstürzende-Neubauten-Bassist Alexander Hacke steht ihm als deutscher ‚Musikbotschafter‘ zur Seite. Neben Stars wie Sezen Aksu oder Orhan Gencebay beeindrucken vor allem die jungen Bands, die orientalische mit westlichen Klängen verknüpfen, ohne sich an Europa anzubiedern. Für Akin das erfolgreiche Debüt als Musikfilmer.“ (tip) HB:City, OL: Casablanca

D

Deuce Bigalow: European Gigolo USA 2005, R: Mike Bigelow, D: Rob Schneider, Eddie Griffin

„Nachdem Deuce Bigalow in der Gigolo-Szene Fuß gefasst hat, geht er nach England, um dort eine Gigolo-Schule zu besuchen. Dort wird er mit einem Gigolo-Geheimbund vertraut gemacht, dessen Oberschicht jedoch nach und nach von einem Killer ausgerottet wird. Plump, flach, niveaulos – also wie erwartet. So könnte man die unnötige Fortsetzung von ‚Deuce Bigalow: Male Gigolo‘ recht kurz bewerten. Rob Schneider präsentiert sich in gewohnter Manier und kann damit nur extrem eingefleischte Fans ins Kino zu locken. Außer einer miesen Geschichte mit viel schlechtem Humor hat dieser Streifen wirklich nichts zu bieten.“ (Moviemaze) HB: Cinespace

Dogtown Boys USA 2005, R: Stacy Peralta, D: De Rebecca Mornay, John Robinson Zuerst hat Stacey Peralta, einstiger Skateboard-Crack aus der Vorstadt von Los Angeles, eine Doku über seine Jugend auf dem Rollenbrett gedreht (“Dogtown and Z-Boys“). Nun folgt, auf Grundlage eines von ihm verfassten Drehbuchs, die Verfilmung des Stoffs für die große Kinoleinwand. Ein nahe liegender Gedanke, eignet sich Peraltas Weg vom Underdog zum Star der Szene doch bestens zur Hollywood-Vorlage. So gibt es einen Mix aus Teen-Rebellion, Romantik und tollen Stunts statt des Kicks des Authentischen.“ (tip) HB:Cinemaxx, Cinespace, H: Cinemaxx

Die Dolmetscherin USA/Großbritannien/Frankreich 2005, R: Sydney Pollack, D: Nicole Kidman, Sean Penn

„Eine Dolmetscherin der Uno belauscht die Planung eines Mordkomplotts: Ein afrikanischer, des Völkermords beschuldigter Diktator soll anlässlich eines Auftritts vor der Vollversammlung getötet werden. Für den ermittelnden Sicherheitsbeamten beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem sich die Fronten ständig verschieben, kein Vertrauen gerechtfertigt scheint und selbst die Opfer ins Zwielicht geraten. Über weite Strecken ein solide konstruierter und von Sydney Pollack solide inszenierter Thriller, der letztlich aber doch daran krankt, dass Staffage und Klischee ernst genommen und die Spannungsmomente hohlem Pathos geopfert werden.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB:City, auch Originalfassung ohne Untertitel

Don‘t Come Knocking Deutschland/Frankreich 2005, R: Wim Wenders, D: Sam Shepard, Jessica Lange

„Ein alternder Westerndarsteller ist seines Daseins überdrüssig und flieht vom Set zurück zu seiner Mutter, die er 30 Jahre lang nicht mehr gesehen hat. Als er erfährt, dass er Vater eines erwachsenen Sohnes ist, setzt er alles daran, um Kontakt zu seiner ‚Familie‘ aufzunehmen, kann sein Fremdsein aber nur schwer überwinden. Ein in farbenprächtigen Scope-Bildern fotografierter Film über einen in die Jahre gekommenen Mann, der über sein vergeudetes Dasein nachsinnt, ohne daraus einen Ausweg zu finden. Dank seiner Kinder deutet sich am Ende jedoch die Möglichkeit einer Aussöhnung an.“ (filmdienst) HB: Schauburg, OL:Wall-Lichtspiele , H: Cinemaxx Raschplatz , Hochhaus-Lichtspiele

Durchfahrtsland Deutschland 2005, R: Alexandra Selllinale

„Durchfahrtsland“ wirft einen genauen Blick auf das rheinischen Vorgebirges zwischen Köln und Bonn. Dort, wo die meisten Menschen nur durchfahren, hat die Filmemacherin ein Jahr lang vier Menschen mit der Kamera begleitet. Die alltäglichen Schicksale der Lokalkrimiautorin, des zwischen zwei verfeindeten Dörfern vermittelnden Pfarrers, des leidenschaftlichen Vize-Vorsitzenden eines Spielmannszuges sowie des zarten Jünglings, der während der rauen Rituale des Junggesellenvereins von seiner Karriere als Modedesigner in Mailand träumt, setzt sie dabei so spannend, anrührend und komisch wie großes Welttheater in Szene und reiht sich damit in eine Reihe vonzugleich filmisch überzeugenden und unterhaltsamen Dokumentationen aus der deutschen Provinz ein, die in den letzten Jahren auch in den Kinos Erfolge hatten. (hip) HB:Schauburg,Atlantis, H: Apollo Studio, OL: Casablanca, H: Kino im Künstlerhaus

E

11:14 USA/Kanada 2003, R: Greg Marcks, D:Colin Hanks, Hilary Swank

„Wem die Stunde schlägt: In einer amerikanischen Kleinstadt geht vor Mitternacht eine Menge schief. Mit unheimlicher Präzision nähern sich alle Figuren dem Ort, an dem sie um Punkt 11:14 abends ihr Schicksal erwartet. Greg Marcks schwarze Komödie kommt in der Figurenzeichnung kaum über Tarantino-Klischees hinaus und ordnet alles der Konstruktion seiner absurden Pointe“ (tip) HB: Cinemaxx, H:Cinemaxx Nikolaistr.

F

Fantastic Four USA 2005, R: Tim Story, D: Jessica Alba, Chris Evans

„1961 eroberten die Marvell-Comics mit den Abenteuern der Fantastischen Vier die Welt. Tim Story hat nun die Ursprünge der Vier inszeniert, die als Astronauten ins Weltall fliegen und durch kosmische Strahlung genetisch so verändert werden, dass sie ungeahnte Fähigkeiten entwickeln – nicht immer zur eigenen Freude. Es gilt, wie immer in Comics, einen bösen Feind zu bezwingen, der in diesem Fall ebenfalls von der Strahlung getroffen wurde und dies nutzt, um die Fantastischen Vier zu besiegen. Nach einem etwas langsamen und mühsamen Anfang kommt die Handlung dann doch noch ins Rollen und bekommt Tempo. Der Film ist handwerklich und technisch solide gemacht. Und mit den Klischees, die hier einmal mehr ausgebreitet werden im Sinne von ‚es kommt auf die inneren Werte an‘, kann man in dieser Geschichte von den Fantastischen Vier gut leben, sind sie doch auch augenzwinkernd dargestellt. (Filmbewertungstelle Wiesbaden) HB: Cinespace, H: Cinemaxx Raschplatz

Frau mit Hund sucht Mann mit Herz USA 2005, R: Gary David Goldberg, D: Diane Lane, John Cusack

„Die Schwester einer geschiedenen Frau Anfang 40 stiftet einige Verwirrung, als sie für den Single im Internet einen Partner sucht. Nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen zeichnet sich eine vielversprechende Partnerschaft ab. Romantische Komödie für ein reiferes Publikum, die die Probleme ihrer Charaktere allerdings nicht allzu ernst nimmt und machtvoll auf ein Happy End zusteuert.“ (filmdienst) HB:Cinemaxx, Cinespace, CineStar, DEL: Maxx, H: Cinemaxx Raschplatz, OL: Cinemaxx

G

Garden State USA 2003, R: Zach Braff, D: Zach Braff, Ian Holm

„Lithium und Valium begleitet Andrew Largeman seit seiner Kindheit als dämmendes Ruhekissen, bis der mäßig erfolgreiche TV-Schauspieler zum Begräbnis seiner Mutter ins heimatliche New Jersey zurückkehrt und die Psychopharmaka absetzt – mit unabsehbar erfrischenden Nebenwirkungen fürs ganze müde Leben. ‚Garden State‘, inszeniert von Hauptdarsteller und Debütregisseur Zach Braff, erzählt davon mit extratrockenem Humor, unverwüstlichem Romantizismus (der auch vor einem leicht formelhaften Ende nicht zurückscheut) und souveränen Spielpartnern wie Natalie Portman und Ian Holm. Im grünen New Jersey warten Abenteuer in den unscheinbarsten Winkeln.“ (tip) HB:City

Die Geschichte vom weinenden Kamel Deutschland 2003, R: Byambasuren Davaa, Luigi Falorni / Originalfassung mit Untertiteln

“Die Filmhochschulabsolventen Byambasuren Davaa und Luigi Falorni führen uns in die Wüste Gobi, wo die Kamele der Hirtennomaden flauschig, niedlich und freundlich aussehen. Aber eines der Kamele ist gallig, es will nach schwerer Entbindung sein Neugeborenes nicht anerkennen und verweigert ihm Liebe, Nähe, Milch. Die Nomaden erinnern sich an ein altes, magisches Ritual: Ein Musiker soll mit seiner Geige das Muttertier zum Weinen und zur Besinnung bringen. Faszinierender Dokumentarfilm, berührendes Märchen und Parabel auf die Wirkungsmacht der Kunst - und des Kinos.“ (tip) HB: Cinema, H: Apollo Studio

Guess Who USA 2005, R: Kevin Rodney Sullivan, D: Ashton Kutcher, Zoë Saldaña

„Vor ihrer Hochzeit müssen Simon und seine Verlobte Theresa noch einen schwierigen Besuch bei den Brauteltern hinter sich bringen. Theresas Vater hat sich nie mit einem der Männer anfreunden können, die ihm seine geliebte Tochter präsentiert hat. Und obwohl Simon einen guten Job und perfekte Umgangsformen hat, gibt es ein grosses Problem: Simon ist weiss, und die Jones-Familie ist überaus stolz auf ihre afroamerikanische Abstammung. - Remake von Stanley Kramers Film „Guess Who‘s Coming to Dinner“ von 1967 mit umgekehrten Rollen.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB: CineStar

H

Herbie Fully Loaded USA 2005, R: Angela Robinson, D: Lindsay Lohan, Michael Keaton

„Recycling der Käfer-Filme aus den 60er und 70er Jahren. Auch in der Neuauflage trotzt der Titelheld allen physikalischen Grundgesetzen und setzt sich unter anderem gegen PS-Protzer Matt Dillon durch. Doch trotz des staubigen Retro-Looks und der Oldie-Songauswahl, hat hier höchstens das kugelig menschliche Auto im Old-Beetle-Style den Charme der Ur-Käfer-Filme. Ansonsten erinnert das neue ‚Herbie‘-Produkt an eine einfallslos vorhersehbare Girl-Power-Familienkomödie aus der Serienfertigung, in dem Teenqueen Lindsay Lohan mal miniberockt, mal im Rennanzug ihre wahre Bestimmung als Rennfahrerin finden darf. (tip) HB: Cinemaxx, Cinespace, CineStar, OL: Cinemaxx, H: Apollo Studio, Cinemaxx Nikolaistr.

Die Höhle des gelben Hundes Deutschland 2005, R: Byambasuren Davaa

„Mit der ‚Geschichte vom weinenden Kamel‘ bewies die Regisseurin Byambasuren Davaa ihr Gespür für atemberaubende Naturdarstellungen. Mit ‚Die Höhle des gelben Hundes‘ entführt sie den Zuschauer erneut in ihre mongolische Heimat und zeigt ein kleines Mädchen, das in der Steppe einen Hund findet. Trotz des Widerstandes ihrer Familie will sich die Kleine nicht von dem Tier trennen und versteckt es. Als es verloren geht, macht sie sich auf die Suche nach ihm und hört dabei von einer alten Frau die Legende von der ‚Höhle des gelben Hundes‘. Der Film beeindruckt durch poetisch schöne Bilder der mongolischen Landschaft. Die Geschichte betont das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur und die Lebendigkeit alter Mythen und religiöser Vorstellungen in Zeiten des Umbruchs.“ (Rheinischer Merkur) HB:Cinema, H: Kinos am Raschplatz

I

Das Imperium der Wölfe Frankreich 2005, R: Chris Nahon, D: Jean Reno, Arly Jover

„Eine durch partielle Amnesie völlig aus der Bahn geworfene Frau kommt mit Hilfe einer Psychologin einem Komplott auf die Spur, bei dem sie als Probandin persönlichkeitsverändernder Experimente missbraucht wird. Parallel dazu werden auch zwei Polizisten, die gegen einen Serienkiller ermitteln, auf jenes Experiment aufmerksam. Zu Beginn fesselnder, auf Dauer aber überkonstruierter und immer konfuser werdender Actionthriller, der die interessanten Aspekte seiner Geschichte zugunsten eines unverdaulichen Genremixes verschenkt.“ (filmdienst) HB: CineStar, Cinemaxx, H: Cinemaxx Nikolaistr.

Die Insel USA 2005, R: Michael Bay, D: Ewan McGregor, Scarlett Johansson

„ ‚Die Insel‘ ist ein trügerischer Ort der Verheißung: Mitte des 21. Jahrhunderts stellen zwei Bewohner einer Wohnanlage fest, dass sie die geklonten Zweitausgaben von Millionären sind, denen sie eines Tages als Ersatzteillager dienen sollen. Ewan McGregor und Scarlett Johansson spielen in dieser düsteren Zukunftsvision von Regisseur Michael Bay die beiden im Genlabor erzeugten Renegaten, die versuchen, ihren Schlachtern zu entrinnen. Nach einer spannenden ersten Hälfte weiß der Film mit seinem brisanten Thema nichts mehr anzufangen, reiht Verfolgungsjagden aneinander und schlachtet dabei filmische Vorbilder aus. (Der Spiegel) HB:Cinemaxx, Cinespace, CineStar, OL: Cinemaxx, H: Cinemaxx Nikolaistr.

K

Das kleine Gespenst Deutschland 1990, R: Curt Linda

“Ein kleines Schloßgespenst bekommt durch einen Zufall seinen sehnlichsten Wunsch erfüllt, einmal bei Tage spuken zu können. Durch das Sonnenlicht ,schwarz‘ geworden, verbreitet es aber Angst und Schrecken, bis ein paar mutige Kinder ihm helfen, wieder seinen ,Nacht-Spuk-Rhythmus‘ zu finden. Ein durch seinen ruhigen Erzählfluss, den Verzicht auf gewalttätige Aktionen und behutsam formulierte pädagogische Botschaften ganz auf die Auffassungsgabe der jüngsten Zuschauer ausgerichteter Zeichentrickfilm.“ (Lexikon des internationalen Films) HB: Kino 46

Königreich der Himmel USA 2005, R: Ridley Scott, D: Orlando Bloom, Eva Green

„Jerusalem im 12. Jahrhundert: Während der Kreuzzüge hat das Heer der Europäer die Heilige Stadt erobert. Als das weise Oberhaupt der Christen stirbt und ein tyrannischer König an die Macht kommt, kommt es zum Krieg gegen die Sarazenen, die unter Führung Saladins die Stadt zurückerobern. Der perfekt inszenierte Historienfilm erzählt seine abenteuerliche Geschichte in einer langen Rückblende. Ohne die Zutaten des Genres zu verwässern, thematisiert er dabei Werte wie Toleranz und friedliche Koexistenz und vermittelt trotz des Genre gegebenen Heroismus viele nachdenklich stimmende Zwischentöne.“ (filmdienst) HB:City

L

L.A. Crash USA 2004, R: Paul Haggis, D: Don Cheadle, Sandra Bullock

„Bittere Bestandsaufnahme eines der Selbstzerstörung ergebenen gesellschaftlichen Ist-Zustandes. 36 Stunden, in denen er ein gutes Dutzend Figuren stellvertretend durch exemplarische Situationen jagt, reichen Regisseur Paul Haggis, um einen seelenvergiftenden Mechanismus zu beschreiben, einen Teufelskreis aus oberflächlicher Wahrnehmung, rassistischen Kurzschlussurteilen und menschlichem Versagen. Dass seine Analyse nicht im Plakativen versandet, dafür sorgt die Besetzung mit durchweg glänzend agierenden Schauspielern, die ihren Charakteren eine Glaubwürdigkeit und Komplexität verleihen, die über den ideellen Auftrag der jeweiligen Figur weit hinausreicht.“ (tip) HB: Gondel, H: Apollo Studio, Cinemaxx Nikolaistr.

Land of the Dead USA 2005, R: George Romero, D: Dennis Hopper, Simon Baker

„Der Horror-Autorenfilmer George A. Romero führt im 4. Teil seiner 1968 mit „Night of The Living Dead“ begonnenen Zombie-Saga seine Mission konsequent fort. Die letzten Menschen leben in einem von der Zombie-Epidemie abgeschotteten Hochhaus, in dessen oberster Etage der skrupellose Industrielle Kaufman (Dennis Hopper) thront und Raketen auf die Untoten im Ghetto regnen lässt. Eine überdeutliche, pessimistische Gesellschaftskritik, vorgetragen mit dem Holzhammer. Amerika, das ist das Land der Toten. (tip) HB: Cinemaxx, Cinespace, CineStar, DEL: Maxx , H: Cinemaxx

Liebe lieber Indisch Großbritannien 2004, R: Gurinder Chadha, D: Aishwarya Rai, Martin Henderson

„Mit Schwung und Schwulst erzählt die britische Regisseurin Gurinder Chadha (‚Kick It Like Beckham‘) von der schönen Inderin Lalita (Bollywood-Superstar Aishwarya Rai) und dem kalifornischen Geschäftsmann Will Darcy (Martin Henderson), die nach zahlreichen amourösen Verwicklungen doch noch auf dem west-östlichen Ehe-Diwan landen. Die bunte Liebesposse, eine sehr freie Adaption von Jane Austens Gesellschaftsroman ‚Stolz und Vorurteil‘, wirkt zwar hier und da unenglisch grell, als flüchtige Verbindung zwischen Holly- und Bollywood jedoch herrlich verspielt und unterhaltsam. (Der Spiegel) HB: CineStar, H: Cinemaxx Raschplatz

M

Machuca (Machuca, mein Freund) Chile 2004, R: Andrés Wood, D: Matias Quer, Ariel Mateluna / Originalfassung mit Untertiteln

„In den Tagen vor dem Militärputsch in Chile 1973 werden ein elfjähriger Junge aus dem Mittelstand und ein gleichaltriger Junge aus den Slums zu Freunden. Sie lernen ihre jeweiligen Lebensumstände kennen und verlieben sich in dasselbe Mädchen. Doch die gesellschaftlichen Umwälzungen treiben einen Keil zwischen sie. Der mit Sorgfalt, Geduld und Humor inszenierte Film hält konsequent die kindliche Perspektive durch, die bildhaft für Allendes Traum von sozialer Gleichheit steht. Der Einbruch der Wirklichkeit fällt dadurch umso drastischer aus.“ (Lexikon des internationalen Films) HB:Kino 46

Madagascar USA 2005, R: Eric Darnell, Tom McGrath

„Eine Giraffe, ein Zebra, ein Löwe und ein Nilpferd geraten unter abstrusen Umständen vom New Yorker Zoo in den echten Dschungel. Verschreckt bemerken sie dort, dass Freundschaften unter verschiedenen Tiergattungen nicht vorgesehen sind. Die wunderbare Doppelbödigkeit, die DreamWorks-Produktionen wie ‚Shrek‘ auch für Erwachsene zum Vergnügen machte, fehlt hier leider. Auffallend ist, dass die computeranimierte Optik mehr an die guten alten Zeichentrickfilme aus dem Hause Disney erinnert als an gepixelte Bilder. So geht das Trickabenteuer lediglich als solide Familienunterhaltung durch. (Cinema) HB:Gondel, Cinemaxx, Cinespace, CineStar, DEL: Maxx, OL: Casablanca, Cinemaxx, H: Cinemaxx

Mr. and Mrs. Smith USA 1941 R: Alfred Hitchcock, D: Carole Lombard, Robert Montgomery

„Zwei junge eigenwillige Eheleute, die sich ebensooft versöhnen, wie sie miteinander streiten, geraten durch die Mitteilung, daß ihre Ehe auf Grund eines Formfehlers nicht rechtsgültig ist, in ernste Schwierigkeiten. Eine der wenigen Komödien von Alfred Hitchcock, in leichtem Stil und mit lockeren Darstellern zu unterhaltsamer Turbulenz gebracht.“ (filmdienst) HB: City

Mr. and Mrs. Smith USA 2005, R: Doug Liman, D: Brad Pitt, Angelina Jolie

„Sie scheinen ein ganz gewöhnliches Vorstadt-Eheleben zu führen, ausgefüllt mit Hausdekorationsproblemen, Barbecue und einer ebenso öden Ehetherapie. Bis Mr. und Mrs. Smith (Brad Pitt und Angelina Jolie) herausfinden, dass sie beide Undercover-Killer für verschiedene Firmen sind – mit dem Auftrag, sich gegenseitig zu liquidieren. Doug Limans Komödien-Action-Romanze vermag immer wieder mit schnittigen, witzigen Szenen und aberwitzigen Dialogen aufzuwarten, dazwischen jedoch kommt dieses Crossover der Genres auch schon mal deftig vom Kurs ab; dass Brad Pitts reale Ehe mit Jennifer Aniston durch die Dreharbeiten zusammenbrach, weil Mr. & Mrs. Smith sich so gut verstanden, gehört wohl zu den brisantesten Details dieses Films.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB: Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, DEL: Maxx, OL: Cinemaxx, H: Cinemaxx

N

Netto Deutschland 2004, R: Robert Thalheim, D: Milan Peschel, Sebastian Butz

„Ein halbwüchsiger Junge möchte nicht bei seiner Mutter und deren neuem Freund im bürgerlichen Wohlstandsidyll leben, zieht zu seinem arbeitslosen ‚proletarischen‘ Vater und versucht, diesen ‚umzuerziehen‘, um sich nicht mehr für ihn schämen zu müssen. Mit einfachsten Mitteln gefilmte Vater-Sohn-Geschichte, die zwar in ihrer Darstellung eines sozialen Milieus und in der Figurenkonstallation nicht sonderlich originell ist, aber mit einem überzeugenden Hauptdarsteller als liebeswertem Loser-Vater sowie einem reizvollen Soundtrack aufwartet.“ (filmdienst) HB: City

P

Per Anhalter durch die Galaxis USA/Großbritannien 2005, R: Garth Jennings, D: Sam Rockwell, Mos Def

„Garth Jennings Verfilmung von Douglas Adams‘ Kultroman versucht mit einer Menge Elan den spitzfindig-geschwätzigen Humor und die Liebe der Romanvorlage zu Trash-Science-Fiction als Kinoereignis zu inszenieren. Nach einem klasse Auftakt mit singendem Delphin und der ‚Erdsprengung wegen Umgehungsstraßenbau‘-Episode mit den ekeligen Vogonen fächert sich die vielsträngige Geschichte aber plötzlich viel zu weit auf. Die Gags, die an sich prima und gelungen sind, zerplatzen am Rande des vollgestopften Bildes.“ (tip) HB: City, auch Originalfassung ohne Untertitel

R

Ray USA 2004, R: Taylor Hackford, D: Jamie Foxx, Kerry Washington

„Trotz zahlreicher hypnotischer Musiksequenzen und dem Abfeiern der Karrieretriumphe von Ray Charles ist Taylor Hackfords süffiges, Energie geladenes Biopic kein schönfärberisches Heldengemälde . Über allem thront die unglaubliche Darstellung von Oscargewinner Jamie Foxx als ‚Ray‘.“ (Blickpunkt:Film) HB:City

Red Eye USA 2005, R: Wes Craven, D: Rachel McAdams, Cillian Murphy

„Während eines Linienflugs erweist sich der Sitznachbar einer jungen Hotelmanagerin als skrupelloser Erpresser, der ihren Vater töten lassen will, wenn sie nicht einen prominenten Hotelgast in eine andere Suite verlegen lässt. Rasanter, ebenso spannend wie virtuos inszenierter Thriller, der souverän auf der Klaviatur der Effekte spielt und die Handlung ohne Unterbrechung eskalieren lässt. Unterschwellig kann der Film auch als präzise Beschreibung der amerikanischen Gesellschaft, als Geschlechterkampf sowie als politischer Kommentar gelesen werden.“ (filmdienst) HB:Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, BHV: Apollo, DEL: Maxx, OL: Cinemaxx, H: Cinemaxx

Rhythm is it! Deutschland 2004, R: Thomas Grube, Enrique Sánchez Lansch / Originalfassung mit Untertiteln

„Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle sowie über die Arbeit des Choreographen R. Maldoom, der Tanzprojekte mit Straßenkindern realisiert. Heraus aus dem Elfenbeinturm der Hochkultur, hinein ins richtige Leben: Das ist das Ziel des ersten großen Educations-Projekts der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle.“ (br-online) HB:Atlantis

Riding Giants USA/Frankreich 2004, R: Stacey Peralta

Kritik siehe auf der nächsten Seite

HB: Cinema, H: Apollo Studio

S

Die Seele Neapels Niederlande 2004, R: Vincent Monnikendam / Originalfassung mit Untertiteln

„Neapel, drittgrößte Stadt Italiens, genießt eine wunderschöne Lage am Strand mit Ausblick auf das funkelnde Thyrrenische Meer im Schatten des mächtigen Vesuv. Heute ist es eine Stadt mit großen Problemen, aber mit ungebrochenem Optimismus der kleinen Leute. Der Regisseur begibt sich mit der Kamera in die Hinterhöfe und schmalen Gassen, wo die stolze Seele Neapels ihr Innerstes offenbart.“ (basiskulturfabrik) HB: Atlantis, OL: Casablanca

Septembergewitter Deutschland 1968, R: Rainer Wolffardt, D: Martin Lüttge, Ingeborg Heydorn

1968 adaptierte Radio Bremen Friedo Lampes Roman „Septembergewitter“ als Fernsehspiel, und dieses entpuppt sich als ein Vorläufer von Robert Altmanns „Short Cuts“, der ja auch auf einer literarischen Vorlage, nämlich Geschichten von Raymond Carver, beruht. Hier wie dort wird man ohne jede Exposition in kurze Szenen gestoßen, die auf den ersten Blick gar nichts miteinander zu tun haben: Beide Filme bieten einen multiperspektivischen Panoramablick auf die Gesellschaft. Raum und Zeit bestimmen dabei die Dramaturgie, und die Krise wird durch Naturgewalten (hier ein Gewitter, dort ein Erdbeben) forciert. Beide Filme sind zugleich realistisch (in „Septembergewitter“ kann man deutlich die Bremer Drehorte erkennen) und als Welttheater zu erkennen. Tod, Liebe, Schuld, Verzweiflung, Jugend, Alter: Alles ist drinne, ohne dass die Filme thematisch überladen wirken. „Septembergewitter“ ist ein kleines filmisches Juwel: Ganz unspektakulär, aber in jedem Bild stimmig wird da ein Spätsommertag im Bremen vor dem ersten Weltkrieg lebendig. (hip) HB:Kino 46

Siegfried Deutschland 2005, R: Sven Unterwaldt, D: Tom Gerhardt, Dorkas Kiefer

„Regisseur Sven Unterwaldt und sein Star Tom Gerhard bemühen sich nach Kräften, die Nibelungen durch den Kakao zu ziehen. Leider tun sie das ohne Witz, ohne Komik und ohne einen einzigen lustigen Einfall. Tom Gerhard stattet den Volkshelden Siegfried mit dem Verstand eines siebenjährigen Kindes aus. Das muss als Dauergag für anderthalb Stunden reichen. Sven Unterwaldt inszeniert diesen Dauergag anderthalb Stunden lang auf dem Niveau eines lustlosen Fernsehsketches.“ (tip) HB: Cinemaxx, Cinespace, OL: Cinemaxx, H: Cinemaxx Raschplatz

Sin City USA 2005, R: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino, D: Bruce Willis, Jessica Alba

„Ein erbarmungsloser, zynischer Neo-Noir-Film, basierend auf den legendären Graphic Novels von Frank Miller und gefilmt in einem glamourösen Schwarzweiß. Drei Alptraum-Storys aus einer Stadt ohne Gnade sind miteinander verwoben: Ein alternder Cop jagt einen Kinderschänder, ein hulkähnlicher Killer startet einen Rachefeldzug gegen das pervertierte Establishment, eine hochgerüstete Prostituierten-Armee kämpft gegen die Bullen. ‚Sin City‘ ist der definitive Schmelztiegel für Hardboiled-Krimis, Noir-Kino, Pulp Fiction, Groschenromane, explizite Horror-Comics und den Expressionismus eines Fritz Lang. (tip) HB: Cinema, City, Cinespace, BHV: Apollo, DEL: Maxx, Cinemaxx OL, H: Cinemaxx

Sophie Scholl – Die letzten Tage Deutschland 2004, R: Marc Rothemund, D: Julia Jentsch, Alexander Held

„Drama um die fünf letzten Tage der Studentin Sophie Scholl, die 1943 als Mitglied der Widerstandsgruppe ‚Weiße Rose‘ hingerichtet wurde. Der Film begleitet sie von der letzten Flugblatt-Aktion bis zum Tod unterm Fallbeil, wobei der Schwerpunkt auf kammerspielartigen Verhörszenen liegt, in denen Sophie Scholl ihre Überzeugungen vertritt. Erstmals standen für das Drehbuch die originalen Verhörprotokolle zur Verfügung, die neben Briefen und Tagebucheintragungen in die Dialoge eingearbeitet wurden, wodurch ein hoher Grad an Authentizität erreicht wird. Nicht zuletzt durch das großartige Spiel der Darsteller ein erschütterndes Zeitdokument.“ (filmdienst) HB: City

So was wie Liebe USA 2005, R: Nigel Cole, D: Ashton Kutcher, Amanda Peet

„Während eines Fluges nach New York vernascht Rockerbraut Emily den Spießer Oliver auf dem Kabinenklo. Nach dem Intermezzo ist beiden klar: Gegensätze ziehen sich nicht zwangsläufig an. Drei Jahre später greift Emily auf der verzweifelten Suche nach einem Silvester-Date doch zum Telefon. Fortan geht es mal freundschaftlich, mal leidenschaftlich hin und her, bis die zwei im verflixten siebten Jahr vor der Frage stehen: Sind wir doch füreinander bestimmt? Das Publikum kann diese Frage indes schnell mit ‚nein‘ beantworten. Eine Jumbotüte Chips ist das Einzige, was zwischen Ashton Kutcher und Amanda Peet knistert. Das übrige Beziehungspalaver in ‚So was wie Liebe‘ ist so was von belanglos, dass der seichte Geschlechterkrieg bereits am Kinoausgang fast vergessen ist.“ (Cinema) HB: City Originalfassung ohne Untertitel

Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith USA 2005, R: George Lucas, D: Ewan McGregor, Hayden Christensen

„Alle, die in George Lucas, dem Vater des Monumentalmärchens ‚Star Wars‘ einen kaltherzigen Kalkülkünstler sehen wollten, der nur noch Sinn für Computereffekte, aber keinen mehr für Schwulst und Melodrama hat, sollen und werden sich nach diesem Abschluß des Werks schämen: Altmodischer kann man erstklassigen Bombast nicht inszenieren. Nach der enttäuschenden ‚Episode I‘ von 1999 und der durchwachsenen ‚Episode II‘ von 2002 hat sich Lucas zu guter Letzt auf das besonnen hat, was man von ihm sehen will: leichenbleiche Schlachtenblitze, Meister Yoda mit den langen Ohren, buntes Viechzeug aller Art, neue unglaubwürdige Fahrzeuge von tödlicher Schönheit – besonders prachtvoll sind die Jedi-Abfangjäger und der rasende Einradgleiter des Generals Grievous –, grüne Monde, totalen Dekor-Overkill und Lichtschwerter, Lichtschwerter, Lichtschwerter.“ (Frankfurter Allgemeine) HB: City

Step into Liquid USA 2003, R: Dana Brown / Originalfassung mit Untertiteln

„Dokumentarfilm, der kenntnisreich und enthusiastisch mit der nassen Welt der Surfer vertraut macht. Dabei werden mit teilweise atemberaubenden Bildern die verschieden Spielarten des Sports eben vorgestellt wie die Sportler, die aus unterschiedlichsten Gründen ihrem Hobby verfallen sind. Eine eindrucksvolle Dokumentation, die durchaus auch einige Vorurteile ausräumt.“ (filmdienst) HB: City

T

The Perfect Storm (Der Sturm) USA 2000, R: Wolfgang Petersen, D: George Clooney, Mark Wahlberg / Originalfassung mit Untertiteln

“Ein Fischerboot und eine Yacht geraten in den schlimmsten Sturm des Jahrhunderts, und während heroische Rettungsaktionen versucht werden, kämpfen sie gegen den Mahlstrom. George Clooney spielt einen Skipper, der sich einen letzten großen Fang nicht entgehen lassen will und Mannschaft sowie Boot riskiert, um ihn an Land zu bringen. Der spannende und mitreissende Film hat nur skizzenhafte Charaktere aber verblüffende Specialeffekte, denn er handelt nicht von den Menschen sondern von kleinen Booten in einem großen Sturm.“ (Roger Ebert) HB: Kino 46

Transporter - The Mission Frankreich/USA 2005, R: Louis Leterrier, D: Amber Valetta, Jason Statham, Hunter Clary

„Ein mit Vollgas vorangetriebener, aberwitziger Actionthriller mit Jason Statham als coolem, nahkampfstarken, immer korrekt gekleideten Spezialisten für Autotransporte der gefährlichen Art. In seinem zweiten Abenteuer nach „The Transporter“ (2002) muss er einen kleinen Jungen aus den Klauen mörderischer Terroristen retten, die einen Massenmord an US-Politikern planen.“ (tip) HB: Cinemaxx, Cinespace, CineStar, DEL: Maxx, OL: Cinemaxx, H: Cinemaxx

V

Der verbotene Schlüssel USA 2005, R: Iain Softley, D: Kate Hudson, Gena Rowland

„Pflegerin Caroline gibt keinen Kranken auf. Auch nicht den alten Ben, der i. e. verfallenen Plantagenhaus gelähmt auf seinen Tod wartet. Je mehr Caroline die Geschichte des Hauses erforscht, desto stärker ist sie überzeugt, dass Ben nicht vom Schlaganfall paralysiert wurde. Obwohl Bens Frau warnt, dass Neugier von dunklen Kräften bestraft wird, kämpft Caroline um Bens und ihr eigenes Leben. Trotz der auch hier strapazierten Gruselkonventionen unterhält der Horrorthriller bis zum überraschenden Finale. Grund dafür ist eine elegante, atmosphärische und vergleichsweise zurückhaltende Inszenierung, die auf Andeutungen, psychologische Spannung und überzeugende Darsteller der jungen (Kate Hudson) und alten Generation (Gena Rowlands) setzt.“ (Blickpunkt:Film) HB:Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, H: Cinemaxx, DEL. Maxx, OL, Cinemaxx

Verliebt in eine Hexe USA 2005, R: Nora Ephron, D: Darsteller: Nicole Kidman, Michael Caine

„Eine leibhaftige Hexe (Nicole Kidman) sehnt sich nach einem „normalen“ Leben, gerät dabei aber an einen Schauspieler (Will Ferrell), der sie als seine Stichwortgeberin im Remake der TV-Serie „Verliebt in eine Hexe“ aus den 1960er Jahren anheuert. Amüsante Verwicklungen sind deshalb garantiert, und um die magische Abstinenz ist es auch bald geschehen. Eine gut besetzte Hollywood-Komödie (unter anderem Michael Caine, Shirley Mac-Laine), die allerdings schwer daran trägt, die Komik der alten Serie mit einer Satire auf das heutige Filmgeschäft zu verbinden.“ (Rheinischer Merkur) HB: Cinemaxx, Cinespace, CineStar, DEL: Maxx, H: Cinemaxx, BHV: Apollo, OL. Cinemaxx

W

Das wandelnde Schloss Japan2004, R: Hayao Miyazaki

„Die junge Hutmacherin Sophie wird von einer eifersüchtigen Hexe verflucht, sodass sie fortan als hässliche alte Frau durch die Welt ziehen muss. Auf der Suche nach dem Zauberer Hauro kommt sie als Putzfrau im Schloss unter, dessen Türen sich in verschiedene Welten und Zeiten öffnen lassen. Atemberaubender, visuell überbordender Zeichentrickfilm des japanischen Anime-Meisters Hayao Miyazaki (‚Heidi‘), der in ein phantastisches Elsass des späten 19.Jahrhunderts entführt. Das Loblied auf die Kraft der Phantasie kann jedoch die Skepsis über eine Welt nicht verdrängen, deren rauchende Schlote den Himmel mit düsterem Höllenfeuer zu verdunkeln drohen.“ (Rheinischer Merkur) HB: Cinemaxx, Cinespace, CineStar, BHV: Apollo, DEL: Maxx, OL: Cinemaxx, H: Cinemaxx

Die weiße Massai Deutschaland 2005, R: Hermine Huntgeburth, D: Nina Hoss, Jackie Ido

Keine Autorin mit Format würde sich trauen, diese Geschichte zu erfinden: Eine junge Schweizerin macht Urlaub in Kenia, verknallt sich dort in einen schönen Samburu-Krieger, lässt alles in ihrer Heimat hinter sich und zieht zu ihm in seine Kuhfladenhütte. Solche klischeebeladenen Romanzen kommen nur in den billigsten Frauenromanen vor - oder in der Wirklichkeit. Corinne Hofmann heißt die Frau, die vor fünfzehn Jahren tatsächlich im weißen Brautkleid im schwärzesten Afrika einen stolzen Massai heiratete, mit ihm dann jahrelang zusammenlebte, und über ihre Erfahrungen drei autobiografische Bestseller schrieb, die über drei Millionen Leserinnen rührten. Sie erzählt in ihren Büchern stilistisch eher schlicht, doch damit gibt sich zum Glück die Regisseurin Hermine Huntgeburth nicht zufrieden. Weil der Film überaschend vielschichtig erzählt, können wir die Konflikte, in die die Carola genannte Filmheldin gerät, von einer weiteren, objektiveren Warte heraus bewerten. Und so ist dieses eine Mal der Film komplexer als das Buch, auf dem er basiert. (hip) HB: Cinemaxx, CineStar

CineStar, BHV: Apollo,, DEL: Maxx, OL: Cinemaxx

Wie ein einziger Tag USA 2004, R: Nick Cassavetes, D: Ryan Goselin, Gena Rowlands

„In einem Pflegeheim liest ein Mann einer unter Alzheimer leidenden Frau Geschichten a. e. alten Notizbuch vor. Diese erzählen von der Liebe zwischen Noah und Allie, Teenager unterschiedlicher Herkunft, die sich um 1940 in einem Küstenstädtchen in North Carolina kennen lernen, durch den 2. Weltkrieg getrennt werden, doch in der Überzeugung, füreinander bestimmt zu sein, schließlich wieder in die Heimat zurückkehren. Bestsellerautor Nicholas lieferte bereits die Vorlagen zu ,Message in a Bottle‘ und ,Nur mit Dir‘, nun lässt er eine weitere höchst romantische Story folgen, die von Nick Cassavetes konventionell in Szene gesetzt wurde.“ (Blickpunkt:Film) HB: City

Der wilde Schlag meines Herzens Frankreich 2005, R: Jacques Audiard, D: Romain Duris, Aure Atika / Originalfassung mit Untertiteln

„Tom, 28 Jahre alt, führt ein Leben am Rande der Legalität - ganz wie sein Vater, der sein Geld mit schäbigen und manchmal brutalen Immobiliengeschäften macht. Eines Tages fühlt er sich durch eine zufällige Begegnung ermuntert, wie seine Mutter Klavier zu spielen und Konzertpianist zu werden und nimmt Unterricht bei einer chinesischen Klaviervirtuosin. 1977 spielte Harvey Keitel in James Tobacks Thriller „Finger - Zärtlich und Brutal“ den janusköpfigen Konzertpianisten und Schuldeneintreiber Jimmy Angelelli, der für den Protagonisten in Jacques Audiards Neuverfilmung das Vorbild abgegeben hat. In dieser Variante übernahm Romain Duris die Hauptrolle in dem Selbstfindungsdrama und brilliert mit einer facettenreichen Glanzleistung.“ (Blickpunkt:Film) HB: Atlantis, H: Kinos am Raschplatz

Z

Zwei ungleiche Schwestern Frankreich 2004 R: Alexandra Leclère, D: Isabelle Huppert, Catherine Frot

“Ein schwesterlicher Besuch aus der Provinz bringt in Paris die Fassaden zum Einsturz. Die eine reich, elegant, kalt – eine bourgeoise Pariserin, die ihr stumm gewordenes Kind abfertigt, den Mann widerlich findet, die Haushälterin schikaniert. Die andere warmherzig und offen, verschwatzt und notorisch um Ausgleich bemüht. Die junge Regisseurin Alexandra Leclère vertraut auf die Spielfreude ihrer ungleichen Stars Isabelle Huppert und Catherine Frot. Kein durchdeklinierter Schlagabtausch, vielmehr eine Komödie der Entwaffnung. Und ein Märchen über die Machtlosigkeit von Vorurteilen.“ (tip) HB: Gondel, OL: Casablanca, H: Kinos am Raschplatz