Torben Becker
sichtet die sozialen Bewegungen der Stadt
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Wie schon in den ersten Märzwochen geht es auch zum Frühlingsbeginn kämpferisch weiter. Seit über 50 Jahren wird der Internationale Tag gegen Rassismus begangen. Angesichts der beunruhigenden Wahlerfolge rechtsextremer Parteien wie Front National, Jobbik oder AfD fanden in den letzten Jahren in immer mehr europäischen Städten Kundgebungen und Demonstrationen gegen rassistische Strukturen statt. Der internationale Aktionstag gegen Rassismus und #MarchAgainstRacism bieten die Chance, diese Bewegung und Aktionen zusammenzuführen. Zusammen mit Aktivst*innen in London, Paris, Athen, Amsterdam, Wien und vielen anderen Städten in Europa wird auch in Berlin zur Demonstration gegen Rassismus aufgerufen (17. 3., Treffpunkt am Potsdamer Platz, ab 13 Uhr).

Im Anschluss an die Großdemonstration wird gemeinsam mit betroffenen subsidiär Geflüchteten gegen die weitere Aussetzung des Familiennachzugs protestiert. Subsidiär Schutzberechtigte sind Personen, bei denen weder der sogenannte Flüchtlingsschutz noch die Asylberechtigung gewährt wird, ihnen in ihrem Herkunftsland jedoch ernsthafter Schaden droht. Für sie ist der Familiennachzug bereits seit zwei Jahren ausgesetzt und wurde just im Februar bis August 2018 verlängert. Ab dann werden monatlich ca. 1.000 Familienangehörige pro Monat in „humanitären Fällen“ aufgenommen – ein moralisches Feigenblatt, dass das Recht auf Familiennachzug umgeht (17. 3., Heilig-Kreuz-Kirche / Zossener Straße 65, ab 16 Uhr).

Kämpferisch wird es am Wochenende auch in Potsdam. Hier finden von Freitag bis Sonntag die Kerntage der Anarchistischen Tage 2018 statt. In Seminaren, Vorträgen und Workshops werden Grundlagen des Anarchismus diskutiert. Eine genaue Übersicht der Veranstaltungen finden Sie auf www.rotespotsdam.tk (16.–18. 3., Potsdam).

Wer sich nun schon einmal in Potsdam befindet und am Samstag an keiner der oben genannten Demonstrationen teilnehmen konnte, kann am Sonntag gegen die von rechtsextremen Organisationen geplante Kundgebung „Tag des politischen Gefangen“ protestieren. Mit dieser Kundgebung wollen Rechtsextreme in Potsdam für die Freilassung bekannter Holocaust-Leugner*innen und gehen den Volksverhetzungsparagrafen § 130 protestieren. Dagegen wird es mehrere antifaschistische Kundgebungen, Demonstrationen und Aktionen geben. Informationen, Termine und Wissenswertes wird zeitnah auf dem Twitter-Ticker #TickerPotsdam geteilt (18. 3., Potsdam, 14 Uhr).