piwik no script img

Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen

Das mit dem Dauerfrost war ja ganz witzig, aber jetzt ist Frühling auch okay. Das Museumsdorf Düppel geht die Sache amtlich an, dort wird am Samstag und am Sonntag (doppelt hält besser) ab 10 Uhr dem Winter auf traditionelle, sprich: mittelalterliche Art der Garaus gemacht. Beim „Märkischen Winteraustreiben“ finden täglich zwei Umzüge statt, bei denen die Düpplinger Spielleute frohlockende Musik spielen, natürlich im Mittelalter-Style, und feierlich Strohpuppen in Brand setzen. Die sind nämlich Symbol für den Winter und den Tod. Die Märchenhexe Silberzweig und ein Gaukler erzählen (mittelalterliche) Frühlingsgeschichten, regionale Händler verkaufen bäuerliche Produkte und Korbflechter verarbeiten frische Weide zu praktischen Tragegeräten. Gestärkt mit Kartoffelpuffern oder Schafswürsten und Stockbrot, das überm offenen Feuer selbst gebacken wird, und ein wenig Zielwasser können sich ganze Familien auf der Bogenbahn im Schießen ausprobieren (www.dueppel.de, Eintritt 3,50 €, erm. 2,50 €, bis 18 Jahre frei).

Im MachMitMuseum wird der Frühling mit der Sonderausstellung „Weißt du wie der Hase läuft?“ begrüßt. Und wie jedes Jahr an Ostern werden Hasen mit Eiern in Verbindung gebracht. Deshalb werden Eier sortiert und herausgefunden, was die Zahlen auf den Eiern bedeuten, die Kinder stellen hakenschlagende Saltohasen her, am Samstag bedrucken sie ganztägig im offenen Workshop T-Shirts mit Hasen und am Sonntag fertigen sie bunte Eierlöffel. Beim gemeinsamen Eierfärben wird überlegt, welche Tiere überhaupt Eier legen, wer das kleinste und wer das größte ist. Wobei wir beim Ameisenvolk wären, das auch besucht werden kann. Kinder setzen Insektenbrillen auf und erfahren so endlich einmal, wie eine Ameise die Welt sieht. Beim Tragen von Riesenblättern durchs Museum bekommen die Kids einen Eindruck, wie sich so eine Blattschneiderameise bei der Verrichtung ihres Tagwerks fühlt (www.machmitmuseum.de, Eintritt ab 3 Jahre 7 €, erm. 3,50 €).

Die expressionistischen Bilder im Brücke Museum verströmen ganzjährig Frühlingsaufbruchsstimmung, und das nun schon seit 50 Jahren. Beim Kindersonntag begegnen Kinder ab 8 Jahren Schmidt-Rottluff, Kirchner, Heckel oder Pechstein und lassen sich von deren Gemälden, Zeichnungen oder Drucken zu „expressiven Selbstporträts“ inspirieren. Mit schnellem Strich, kantigen Formen und ausdrucksstarken Farben probieren sie um 15 Uhr so viele unterschiedliche Techniken, dass sogar eine eigene Kunstmappe entsteht (Teilnahme kostenlos, Anmeldung: kirschbaum@bruecke-museum.de).

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen