Anti-Terror-Einsatz
: Polizei-Vize räumt Pannen ein

Ganz bleich sei er geworden, räumt Michael Daleki vor dem Innenausschuss ein, als er am Morgen des 25. August von den nächtlichen Vorfällen erfahren habe. „Warum nicht sofort gehandelt wurde“, habe er sich gefragt, berichtet der Hamburger Polizei-Vize. Daleki war soeben davon in Kenntnis gesetzt worden, dass ein glaubhafter Zeuge am Abend zuvor ein Gespräch von drei arabisch sprechenden Männer belauscht hatte, dass dieser als Verabredung zu einem Terror-Anschlag am kommenden Tag bewertete. Mehrere Beamte bis hin zur Führungsebene waren davon noch des Nacht informiert worden und hatten entschieden: Weitere Ermittlungen könnten wohl bis zum Morgen warten.

Daleki zeichnete auf der Ausschusssitzung, die zu Redaktionsschluss andauerte, ein Pannenprotokoll jener Polizeiarbeit, die schließlich in dem Großeinsatz gipfelte. Die drei Verdächtigen waren vor den Augen der Beamten mit dem Bus abgerauscht, eine Polizeistreife, die den Bus hätte stoppen können, war nicht abkömmlich, ein Beamter forderte Verstärkung beim falschen Revier an.

Zuvor hatten die Parteien Wahlkampf gespielt: Der Ausschussvorsitzende Christoph Ahlhaus (CDU) rügte SPD-Politiker Andreas Dressel im Namen des Ausschusses, weil dieser vor der Sitzung mit der Presse gesprochen hatte. Der Gescholtene wies den Vorwurf als „absurd“ zurück und warf Ahlhaus vor, „mit seinen Funktionen in Ausschuss und Partei durcheinander zu kommen“. mac