Mehr Bettenfür Obdachlose

Senatorin und Polizei appellierenan die Berliner, Obdachlosen Unterstützung anzubieten

Angesichts der klirrenden Kälte weitet das Land sein Übernachtungsangebot für Obdachlose aus. Für die Kältehilfe seien 100 zusätzliche Betten in einem Hangar des ehemaligen Flughafens Tempelhof geschaffen worden, sagte Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) am Montag. Mit nun insgesamt 1.200 Plätzen kann die Kältehilfe in diesen Tagen so viele Menschen im Warmen unterbringen wie noch nie. Ursprünglich waren für diesen Winter 1.000 Plätze geplant. Der Deutsche Wetterdienst sagt bis zum Wochenende Dauerfrost voraus – nachts wird teils strenger Frost mit Temperaturen unter minus 10 Grad erwartet.

„Sprechen Sie Menschen, die auf der Straße leben, an und bieten Sie Hilfe an“, appellierte Breitenbach in einer Mitteilung. Jedermann könne den Kältebus rufen, der Obdachlose in eine Notübernachtung bringe. „Eine solche Hilfe kann überlebenswichtig sein.“ Niemand dürfe auf Berlins Straßen erfrieren. Auch die Polizei rief über Twitter zum Helfen auf.

Die Kältehilfe war nach Angaben aus der Sozialverwaltung im Februar bislang im Schnitt zu 91,5 Prozent ausgelastet, etwas mehr als im Januar mit rund 86 Prozent. Daten zum sehr kalten vergangenen Wochenende lagen allerdings noch nicht vor. Eine Überlastung der Kälte­hilfe sehe sie nicht, aber man stehe vor einer „großen Herausforderung“, sagte Breitenbach.

Am ehemaligen Flughafen wurde schon vor der aktuellen Erweiterung ein Hangar für Obdachlose genutzt – der weitere Hangar soll bezogen werden, sobald die übrigen Plätze belegt sind. Der Betreiber finanziere die zusätzlichen Plätze mit Spendengeldern, so Breitenbach.

Die Senatorin kündigte an, dass noch in diesem Jahr mit der Erstellung einer Statistik zur Obdachlosigkeit in Berlin begonnen werden soll. Bisher ist unbekannt, wie viele Menschen in der Stadt auf der Straße leben – Schätzungen zufolge sind es Tausende. (dpa)

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