VORWÜRFE AUS DEM VERKEHRSMINISTERIUM
: Bund sägt an Flughafenchef Schwarz

Nach der Pannenserie beim BER wächst der Druck auf den Chef der Flughafengesellschaft (FBB), Rainer Schwarz. Der Chef der Sonderkommission im Bundesverkehrsministerium, Michael Odenwald, erhob am Wochenende schwere Vorwürfe. Schwarz sei im März durch die Unternehmensberatung McKinsey darauf hingewiesen worden, dass der Inbetriebnahme-Termin am 3. Juni nicht gehalten werden könne, sagte Odenwald dem RBB.

So sei die Abfertigung beim Probebetrieb noch „in einem absolut kritischen Bereich“ gewesen. „Es waren nicht die operativen Voraussetzungen geschaffen, dass die Inbetriebnahme hätte gewährleistet werden können.“ In der Aufsichtsratssitzung vom April, in der Schwarz über den Probebetrieb berichtete, hätte „deutlich gemacht werden müssen, dass es hier auch kritische Punkte und klare Warnhinweise gibt“, so Odenwald. Er empfahl dem Aufsichtsrat, haftungsrechtliche Fragen zu prüfen.

„Das Thema ist nicht neu“, sagte Flughafensprecher Ralf Kunkel auf Anfrage. Es habe einen Brief von McKinsey gegeben, in dem auf Probleme bei der Inbetriebnahme hingewiesen wurde. Dies habe der Flughafen zum Anlass genommen, weitere „Endspurtmaßnahmen“ zu ergreifen, etwa durch Zusatzpersonal. Daraufhin habe McKinsey in einem zweiten Brief seine Einschätzung revidiert: Die Berater seien zu dem Schluss gekommen, „dass eine erfolgreiche Inbetriebnahme zum geplanten Termin möglich erscheint“. (dapd)