nachrichten
:

Schulfrieden in Gefahr

Dem Anspruch, „eine Schule für alle Kinder zu sein“, wird die Oberschule aus Sicht der Bildungsgewerkschaft GEW nicht gerecht. Sie kritisiert, dass sich diese Schulform zehn Jahre nach ihrer Einführung „in sozial benachteiligten Stadtteilen zu einer Art Restschule“ entwickle. Ursprünglich anvisierte Standards in der sonderpädagogischen Förderung würden deutlich unterschritten. Zur Integration Geflüchteter müsste es dort zudem mehr soziale Arbeit geben. Der Senat habe die Kosten der Reform unterschätzt. Die Oberschulen brauchten mehr Personal und eine bessere Ausstattung. Die Befunde seien Ergebnisse einer gewerkschaftlichen Auswertung, die man der senatorischen Evaluation entgegenstellen wolle. Der Senat will seine eigenen Ergebnisse in Kürze vorstellen. Der Schulfrieden von vor rund zehn Jahren garantierte den parallel existierenden Gymnasien und Oberschulen Konstanz. Bis zur Evaluation sollte am Schulsystem zumindest zehn Jahre lang nicht herumgedoktert werden. Das könnte sich mit den Auswertungen bald ändern. (taz)