Eine Gemeinschaft auf Abwegen

Die Rassismusdebatte im englischen Fußball ist weiter im vollen Gange. Am Wochenende weigerte sich Manchester United Profi Rio Ferdinand, dessen Bruder Anton von Terry rassistisch beleidigt worden war, an einer Anti-Rassismus-Kampagne teilzunehmen. Er protestierte damit gegen die seiner Meinung nach zu milde Strafe gegen Terry. Der Chelsea-Kapitän war vom englischen Verband FA für vier Spiele gesperrt und zu einer Geldstrafe in Höhe von 270.000 Euro verurteilt worden. Ferdinand muss jetzt mit einer Geldstrafe von zwei Wochenlöhnen (220.000 Pfund) rechnen, die umgerechnet genau der Buße von Terry entspricht. Der 34-Jährige hatte sich geweigert, ein schwarzes Shirt mit der Aufschrift „One Game, One Community“ (ein Spiel, eine Gemeinschaft) zu tragen. United-Teammanager Alex Ferguson reagierte verärgert: „Ich bin enttäuscht von Rio. Dass er das Shirt nicht getragen hat, war mir peinlich.“ Neben Ferdinand weigerten sich Kenwyne Jones von Stoke City, Jason Roberts vom FC Reading und einige Spieler von Swansea City, das Shirt überzuziehen. Roberts hatte das damit begründet, es würde nicht hart genug gegen Rassismus im Fußball vorgegangen.