VORMERKEN
: In diesem Jahr feiert man beim Jazzfest Berlin unter anderem 70 Jahre Blue Note und muss erstmals auf einen treuen Gefährten verzichten

Am morgigen Mittwoch geht das Jazzfest Berlin in eine weitere Runde, mit einem satten Programm, in dem sich durchaus die unterschiedlichsten Herangehensweisen an den Jazz spiegeln. Da gibt es den Jazz zum Beispiel eher aus einer historischen Perspektive heraus, mit Geburtstagsgrüßen zum 70-Jährigen des legendären Jazzlabels Blue Note. Es finden sich die prominenten Namen aus den verschiedensten Ecken, der New Yorker Downtown-Zampano Elliott Sharp etwa als Gast vom Barry Guy New Orchestra (am Freitag) oder die Soul-Orgel-Legende Booker T. (am Sonntag). Ein sattes Programm, und dennoch fehlt was beim Blättern im Programmheft: nämlich der ansonsten übliche Verweis auf das Programm vom Total Music Meeting, vierzig Jahre lang der Treff der Führungsspieler der freien Improvisation, der 1968 als Gegenfestival zum Jazzfest begründet wurde. Im einundvierzigsten Jahr aber findet das Total Music Meeting nicht statt, weil die vom Senat in Aussicht gestellten finanziellen Fördermittel dieses Jahr derart verknappt waren, dass sich damit kein Festival mehr stemmen lässt. TM

■ Jazzfest Berlin: Konzerte, Film, Ausstellung an verschiedenen Orten, 10–50 €, Festival-Pass 90/60 €ĽMittwoch, 4., bis Sonntag, 8. November. Programminfo: www.jazzfest-berlin.de