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Deutschland ist nicht nur eine Fußball-, sondern auch eine Kulturnation. Deshalb legt sich André Heller mit der Organisation des WM-Kulturprogramms mächtig ins Zeug. Nun naht ein erster Höhepunkt: Am kommenden Sonntag, den 11. September wird auf der Ruhr-Triennale in Bochum das „erste Fußballoratorium der Musikgeschichte“ präsentiert. Es trägt den Titel „Aus der Tiefe des Raums“. Komponiert wurde das 2 mal 45 Minuten lange Werk von Moritz Eggert. Das Libretto stammt von Schriftsteller Michael Klaus, dem die Musikgeschichte auch das Schalke-Musical „Nullvier“ zu verdanken hat. 65 Orchestermusiker, 48 Chorsänger, vier Solisten und drei Rezitatoren erzählen die Geschichte eines Jungen, der sich vom Bolzplatz bis in die Bundesliga nach oben kickt. Mit dem Leiter der Ruhr-Triennale, Jürgen Flimm, verlief die Zusammenarbeit laut Klaus reibungslos. Nur bei der Titelfindung kam es zu Uneinigkeiten: „Ich hätte lieber Nichts ist scheißer als Platz zwei genommen“, verriet Klaus der dpa, doch Flimm hätte das zu plakativ gefunden. Nun ist das Werk aber fertig geworden und Komponist Eggert hat Großes damit vor. Am Tag des Endspiels wird das Stück in der Komischen Oper in Berlin aufgeführt. „Wir wollen“, so Eggert, „dass es unsere Nationalspieler hören und sich dann verpflichtet fühlen zu gewinnen.“ Wohlan!