leserInnenbriefe
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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Irre Subvention

betr. „Die Elbe suppt zurück“,

taz nord vom 14. 2. 18

Aus der jährlichen Menge Schlick, die wir zur Erhaltung der jetzigen Fahrwassertiefe der Elbe baggern, nämlich 11.000.000 Kubikmeter kann man eine ein Meter hohe Mauer in 0,25 m Stärke rings um den Äquator legen. Die Kosten sind nicht nur die von ihnen ermittelten 85 Millionen Euro. Die entsprechen nur dem Hamburger Anteil. Für Bund und Hamburg kommen 135 bis 150 Millionen Euro zusammen. Umgelegt auf die jährlich umgeschlagenen ca. sieben Millionen Container bedeuten ca. 20 Euro pro Container. Zwei Drittel davon entfallen alleine auf den Hamburger Steuerzahler. Eine irre Subvention! Begründet mit der Behauptung von Politik und Wirtschaft, dass 150.000 Arbeitsplätze betroffen sein könnten. Horst Domnik , Hamburg

1a-Verdrängungsleistung

betr. „Ein Museum für den Hauptsturm­führer“,

taz nord vom 12. 2. 18

Doch wieder interessant, wer und was dort mit wem zusammenkommt: ein Historiker ehemals Leiter des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte, ein Bauunternehmer und die Heldenverehrung für einen SS Verbrecher, daraus wird dann noch ein Schützenverein und eine Stiftung, einen Straßennamen gibt’s schon länger. Gewusst hat keiner was – eine Verdrängungsleistung erster Güte, das KZ war auch nicht zu sehen und überhaupt. Henri Sinople, taz.de

Cannabis nicht schuld

betr. „Der Schwarzmarkt verstärkt schwierige psychische Zustände durch Cannabis“,

taz nord vom 13. 2. 18

Also mir kommt der Satz hoch: „Ich hatte viel mit Menschen zu tun, die durch Cannabis-Konsum in schwierige psychische Zustände gekommen sind.“ Ich kenne eigentlich keinen, der durch Cannabis-Konsum in schwierige psychische Zustände gekommen ist. Ich kenne hauptsächlich Menschen, die durch Arbeitslosigkeit, Armut, Überarbeitung, Gewalt und Trennungen in schwierige psychische Zustände gekommen sind. Sputnik1969, taz.de

Immer auf die Schwachen

betr. „Die Stadt soll glänzen“,

taz nord vom 15. 2. 18

Im Zusammenhang mit den Grundrechten der Bürgerinnen und Bürgern gilt: Je geringer die Beschwerdemacht des Individuums ist, desto schneller überschreiten Sicherheits- und Ordnungsakteure ihre Kompetenzen. An dieser Stelle sei auch daran erinnert, dass in Hannover (Limmerstraße) ein privater Sicherheitsdienst den Alkoholkonsum im öffentlichen Raum kontrolliert – ohne Rechtsgrundlage! Was die Sicherheits- und Ordnungskonzepte der Stadt anbelangt, so ist festzustellen, dass Hannover seit Jahren als „Versuchslabor“ missbraucht wird. Thomas Brunst, taz.de