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Let's Get Lost

USA 1988 R: Bruce Weber

„Film ist, dem Tod bei der Arbeit zuzuschauen“, das hat der Regisseur Jean-Luc Godard mal über das Kino gesagt. Genau darum geht es in Bruce Webers filmischer Biografie des Jazztrompeters Chet Baker, der dem Publikum in den 1950ern „wie ein griechischer Gott“ erschien, so seine damalige Freundin. Baker ist 1988 gestorben, nach einem selbstzerstörerischen Leben. Der Chet Baker, den Bruce Weber zeigt, am Strand, mit schönen Mädchen oder bei Aufnahmen im Studio, ist ein erschreckend alter und verlebter Mann.

So 17 Uhr, Metropolis, Hamburg

Die Brut (The Brood)

Kan 1979 R: David Cronenberg, D: Oliver Reed, Samantha Eggar

In diesem frühen Horrorfilm soll Cronenberg seinen eigenen Scheidungskrieg inklusive Sorgerechtstreit verarbeitet haben: Erzählt wird von einem Paar, das seinen Ehe retten will, indem es sich in die Hände eines Dr. Hal Raglan begibt, dessen Psychoplasmatik-Therapie höchst umstritten ist…

Sa 23.59 Uhr, B- movie, Hamburg

Science of Sleep – Anleitung zum Träumen

F 2005, R: Michel Gondry, D: Gael Garcia Bernal, Charlotte Gainsbourg

Das Kino ist auch eine Spielkiste, aus der sich ein Regisseur nach seinen Vorlieben bedient, um mit Techniken, Farben und Gesichtern herumzubasteln. Michel Gondry stürzt sich in seinen Filmen wie ein übermütiges Kind auf diese Gestaltungsmittel. So wuchern in „Science of Sleep“ surreale Bilder, Filmtricks und Realitätsebenen.

Fr. 21.45 Uhr, Cine K, Oldenburg

Bird's Nest – Herzog & de Meuron in China

CH 2008, R: Christoph Schaub, Michael Schindhelm

An die Anforderungen chinesischer Bauherren müssen sich europäische Architekten erst einmal gewöhnen: Da wird ein Entwurf abgelehnt, weil das Gebäude wie eine Schildkröte aussieht, die in China als schlechtes Omen gilt. Ein Vogelnest ist dagegen beliebt: Deswegen konnten die Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron das von ihnen entworfene National Stadium für Olympia 2008 auch bauen.

Mo, Di, Mi 16:00 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover

Maboroshi no hikari

J 1995 2017 , R: Hirokazu Kore-Eda, D: Makiko-Ed, Takashi Naitoh / Originalfassung mit Untertiteln

„Das Licht der Versuchung“ hat der japanische Regisseur Hirokazu Kore-Eda seinen Erstling genannt. Das ist wörtlich gemeint: Das geheimnisvolle Licht lockt Fischer auf dem Meer in den Tod. Aber der Titel beschreibt auch die Poetik des Filmemachers. Denn statt die Geschichte mit aufdringlicher Nähe zu erzählen, lässt er seine Akteure oft nur langsam aus den Schatten heraustreten.

Do, Mi 18 Uhr, So 20.30 Uhr, City 46, Bremen