Disziplin Durchmarsch

Olympische Spiele werden immer beschissener

Unglücklich in ein Loch geraten ist der deutsche Rodler Felix Loch auf seiner Fahrt den Eiskanal herab bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang. Auf die ominöse Kurve 9 angesprochen, in der der Spitzenrodler am Sonntag einen fatalen Fehler machte, weshalb er nur Fünfter wurde, meinte Loch später nur: „Beschissene Durchfahrt.“ Ganz in diesem Sinne eines Durchmarschs scheint „beschissen“ inzwischen zum wichtigsten Wort der Winterspiele in Südkorea zu werden. Wie die Wahrheit bereits am Samstag berichtete, steigt die Zahl der Noro-Virus-Erkrankten rund um das Olympiagelände rapide. Waren es Ende voriger Woche noch 86 Teilnehmer, die in den olympischen Sportarten Erbrechen und Durchfall antraten, waren es nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa am Montag bereits 194 Olympioniken. Der Großteil der Infektionen wurde vorwiegend bei Sicherheitskräften festgestellt, die offenbar verunreinigtes Essen oder Wasser zu sich genommen hatten. Nach welchen Kriterien allerdings bei dem großen Scheißwettbewerb die Medaillenränge ausgemacht werden, ist leider nicht bekannt. Fest steht nur, dass die XXIII. Olympischen Winterspiele schon jetzt als die „beschissensten Spiele aller Zeiten“ in die Geschichte des Sports eingehen werden.