Boykott zur Syrien-Konferenz

Größte Oppositionsgruppeund Kurden lehnen das Treffen ab

Die Syrien-Gespräche im russischen Sotschi finden ohne Beteiligung des größten Oppositionsbündnisses und der Kurden statt. Die Behörden der halbautonomen kurdischen Region in Nordsyrien begründeten ihre Ablehnung am Sonntag mit der türkischen Militäroffensive in der Region Afrin. UN-Generalsekretär Antonio Guterres schickt seinen Syrien-Sonderbeauftragten Staffan de Mistura zu der am Montag beginnenden Konferenz.

Der türkische Militäreinsatz „Olivenzweig“ widerspreche dem „Prinzip des politischen Dialogs“, sagte die Regionalverantwortliche des Kurdengebiets, Fawsa al-Dschussef. Die beiden Mitveranstalter der zweitägigen Sotschi-Konferenz, die Türkei und Russland, hätten sich über Afrin auf Kosten der Kurden verständigt. Das schließe eine Teilnahme an den Gesprächen in Sotschi aus.

Die Gegner des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad hatten bereits am Samstag bei den Wiener Friedensgesprächen unter Schirmherrschaft der UNO ihre Nichtteilnahme an der Konferenz in Sotschi angekündigt. Damaskus setze auf eine „militärische Lösung“, es zeige keinen ernsthaften Verhandlungswillen, sagte Nasr Hariri vom Syrischen Verhandlungskomitee (SNC), das die wichtigsten Oppositionsgruppen vertritt. Moskau wollte in Sotschi etwa 1.600 Teilnehmer versammeln. Die Abwesenheiten schaden aber dem Anspruch der Konferenz, ein Forum für alle wichtigen Protagonisten des Konflikts zu sein. (afp)