EU entfernt sich von Effizienzziel

Statt wie geplant zu sinken, nimmt der Energieverbrauch 2016 zu

Die Länder der Europäischen Union haben ­zuletzt wieder mehr Energie verbraucht und sich damit von ihrem Einsparziel für 2020 ­entfernt. Dies meldete die Statistikbehörde ­Eurostat am Montag unter Berufung auf die europäischen Zahlen zum Energieverbrauch 2016.

Die EU hat sich als Teil ihrer Klimaschutzstrategie vorgenommen, bis 2020 ihren Energieverbrauch um 20 Prozent unter einen ursprünglich prognostizierten Wert zu senken. 2014 fehlten laut Eurostat beim sogenannten Primärenergieverbrauch nur noch 1,7 Prozent bis zum Ziel. 2016 waren es dann aber wieder 4 Prozent. In absoluten Zahlen: Der Primärenergieverbrauch 2014 lag bei 1.509 Millionen Tonnen Rohöl-Einheiten, 2016 bei 1543 Millionen Tonnen. Zielwert für 2020 sind höchstens 1483 Millionen Tonnen.

Deutschland – in der EU der größte Energieverbraucher – hat seinen Wert laut Euro­stat in den Jahren 2006 bis 2016 um 9,8 Prozent gesenkt. In der gesamten EU lag das Minus allerdings noch etwas höher, nämlich bei 10,8 Prozent. Einige Länder verzeichneten teils drastische Rückgänge, darunter das krisengeschüttelte Griechenland mit einem Minus von 23,6 Prozent und Malta mit minus 22,5 Prozent. Auch das wirtschaftsstarke Großbritannien drückte seinen Verbrauch um 17,8 Prozent. Steigende Werte gab es seit 2006 in Polen und in Estland. (dpa, taz)