Eher mehr Lokalteil als weniger

Betr.: Angekündigte Schließung der taz hamburg

Der einzige Grund für ein Abo der taz ist für mich der Lokalteil. (...) Seit der Einführung der Nord-taz ist der Gehalt eh schon geschwunden – sehr zu meinem Bedauern. Ich hätte nichts gegen Information aus der Nord-Region – aber zusätzlich! (...) Schlussfolgerung: eher mehr Lokalteil als weniger! Dann müssten nicht diejenigen, die sich aus beruflichen oder privaten Gründen mit der Lage der Stadt befassen, noch zusätzlich das Abendblatt kaufen. So isses nämlich jetzt. (...) Anette Scheuermann

Ohne den Hamburg-Teil der taz würde mich die taz mit Springer allein lassen. Wünsche mir hier mehr politische Entscheidungen und nicht Mainstream – oder kann mensch (auch taz-Mensch) so in Berlin inzwischen nicht mehr denken. Ohne taz hamburg wird die taz austauschbarer mit der Konkurrenz – so dass ich wohl bald mein Abo hinterfragen werden muss. Oder? Oliver Salge

(...) Sollte es zur Einstellung der Hamburger Lokalausgabe kommen, wäre eine Fortsetzung des Abos für mich leider wenig interessant. Hamburger Informationen dürfte ich dann zukünftigt der gestern erstmalig erschienenen Welt kompakt entnehmen – ist dies so gewünscht? Björn Kunzmann

Ich bin eine Abonnentin der ersten Stunde und würde die taz gern weiter abonnieren. Allerdings gibt es ohne einen Regionalteil für mich keinen Grund mehr. (...) Die Donnerstags-taz mit dem ausführlichen Kultur-Vorschauteil ist für mich „lebenswichtig“, ebenso die Berichterstattung über Themen wie Airbusmachenschaften, Abschiebungen, Kritisches zur offiziellen Stadtpolitik etc. Hier haben sich die Redakteure vor Ort mit präziser und unbestechlicher Recherche hervorgetan. (...) Definitiv kündige ich das Abo ohne Regionalteil, das sei hiermit angekündigt. Für eine regionale Autonomie auch im Pressebereich! Hanna Mittelstädt

(...) Was ist in euch gefahren? Warum macht ihr die taz hamburg kaputt? Was sollen wir hier denn lesen? Bild? Mopo? Abendblatt? Spart euch lieber die Seite 2 der tazzwei mit ihrem Brigitte-Geblubber. Spart euch eure langweiligen Relaunches. Erhöht die Preise. Wir haben ein Rettungsabo bestellt – lasst die taz hamburg leben! Annette Weise, Erhan Uyanik

Ich habe die Nase voll! Sollte die Hamburg-Redaktion mitsamt den entsprechenden Lokalseiten tatsächlich aufgelöst werden, ist dies für mich als langjähriger Abonnent und Genosse das Ende einer „wunderbaren Freundschaft“. Ich akzeptiere, dass meine Tageszeitung sparen, sich von Erscheinungsbild und Inhalt verändern muss (...). Ich habe immer damit leben können, dass die taz Schwerpunkte setzt, die es mir auch vorher schon manchmal schwer machten, sie trotzdem lieb und teuer zu behalten, weil sie für meine Interessen zu viel an Überflüssigem (...) und zu wenig von dem enthält, was ich ganz subjektiv benötige (...).

(...) Ich wäge dann aber von Zeit zu Zeit auch für mich ab, ob das, was bleibt, im Verhältnis zu dem (Lese-)Gewinn, den ich daraus ziehe, noch ausreicht. Die Auflösung der Hamburger Lokalredaktion würde diese Bilanzierung endgültig in ein inakzeptables Missverhältnis verkehren. (...) Olaf Wuttke

(...) Wenn Herr Ruch gerade dabei ist, Zahlenspiele zu veranstalten, kann er ja schon mal ausrechnen, wie viel er weniger von der Gesamtauflage drucken muss, wenn die Nordleser wegfallen. (...) Ich glaube wenigstens nicht, dass die am Ball bleiben, wenn ihnen lediglich die „spannendsten Geschichten“ (Ruch) vorgesetzt werden. (...) Walter Hochhuth

Die ganzen Jahre hindurch, wenn ich gebeten wurde, mich einzuschalten, ging es immer um die überregionale taz. Jetzt geht es um den Hamburg-Teil, der gestrichen werden soll. Eine Lokalausgabe, die ich für notwendig halte, die mir aber immer zu dünn und zu mickrig war. Also will ich natürlich nicht, dass sie plattgemacht, sondern erweitert wird – sogar erheblich erweitert! Als vor einiger Zeit in Gewerkschaftskreisen über die Notwendigkeit einer neuen, linken Hamburger Zeitung diskutiert wurde, habe ich sofort vorgeschlagen, mit den erhofften Ressourcen und Kapazitäten die Hamburger taz zu stärken. Ich war und bin mir sicher, dass wir nur gemeinsam stark sind! Peggy Parnass