Proteste gegen Abschiebungen

Ihre Stimme können sie am 18. September zwar nicht abgeben. Das hält sie aber nicht davon ab, sich politisch Gehör zu verschaffen. Rund 100 Flüchtlinge aus Berlin und Brandenburg haben gestern vor den Bundeszentralen von SPD, CDU, Grünen und Die Linke.PDS gegen die deutsche Asylpolitik demonstriert – und zogen anschließend zum Brandenburger Tor. „Kurz vor der Bundestagswahl sollen Politiker aller Parteien unser Problem wahrnehmen“, begründete Hyacieuth Nguh von der Flüchtlingsinitiative Brandenburg den „Aktionstag gegen Abschiebungen“. Nach Angaben des Aktionsbündnisses „Stopp Abschiebungen“ werden allein in Berlin durchschnittlich fünf Menschen am Tag abgeschoben. So auch gestern. Zeitgleich zum Protest schob die Ausländerbehörde eine 49-jährige Frau aus der Türkei mit ihren drei Söhnen ab, die seit zehn Jahren in Deutschland lebten. Die Polizei behauptet, die Frau sei damals mit einer falschen Identität eingereist. Die drei Söhne sind heute zwischen 17 und 23 Jahre alt. TAZ