Sylvia Prahl
sucht nach den schönsten Spielsachen
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Wenn die Kinder mit der Kamera durch den Park flitzen, um Hunde und ihre Besitzer zu porträtieren und sich Geschichten zu den Fotos auszudenken, liegt bei diesem künstlerischen Akt das Hauptaugenmerk eher auf den Geschichten, die Fotos sind eher Anhaltspunkte. Wie aber macht man die Erklärung zum Foto überflüssig, weil das Bild schon alles sagt? Am Sonntag experimentieren Kinder ab neun Jahren um 14 Uhr beim „Offenen Workshop: Fotografie“ im Fotolabor des Museums Europäischer Kulturen mit dem Verfahren der Fotografie. Sie untersuchen die Ausdrucksmittel der Foto-Künstlerin Mila Teshaieva, deren Bilder der Bewohner der Insel Föhr bei der Ausstellung InselWesen.InselAlltag zu sehen sind und die Menschen bei der Arbeit, im Gespräch oder im häuslichen Umfeld zeigen. Und stellen dann eigene Bilder her (www.smb.museum, Eintritt bis 18 Jahre frei, Workshop kostenlos, Anmeldung nicht erforderlich).

In ein fertig dastehendes Theater gehen kann jeder. Am Samstag bauen sich Kinder im Märkischen Museum selbst eines aus Papier. Aus der Biedermeierzeit. Das Papiertheater Invisius stellt dort um 16 Uhr ein Paket ins Rund, das Kinder ab vier Jahren auspacken dürfen. Aus dem Inhalt bauen sie ein Theater auf, das komplett ohne technischen Schnickschnack auskommt. Wenn die Bühne bereit ist, wird das Märchen „Rotkäppchen“ aufgeführt. Selbstverständlich im Stil einer Familieninszenierung der Biedermeierzeit (www.stadtmuseum.de, Anmeldung: Tel. 24 00 21 62, oder info@staddtmuseum.de, 5€/3€ inklusive Museumseintritt).

Immer nur die ollen Hörspiel- und Märchen-Kamellen sind auf Dauer doch etwas zäh. Neue Storys wollen erfunden und verbreitet werden! Dazu eignet sich ein Hörspiel auf CD gebannt doch ganz hervorragend. Am Samstag und Sonntag kreieren Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren beim zweitägigen Workshop „Rotkäppchen und der böse Golf“ jeweils von 10 bis 16 Uhr unter der Anleitung von Komponist, Märchenerzähler und Hörspielautor Andreas Lorenz ein eigenes Hörspiel. Das wird mit gerappten oder gesungenen Songs veredelt und mit passenden Geräuschen aufgepeppt. Die Grundlagen der Aufnahmetechnik werden dabei en passant vermittelt, die Nachwuchsstoryteller erfahren zudem einiges über Ohr und Schall. Ob sie sich mit einer eher gruseligen Geschichte künstlerisch Gehör verschaffen, mit einem Großstadt­abenteuer oder einer herzerweichenden Familiensaga wird gemeinsam entschieden (www.jugend-im-museum.de, Werkstatt Hortensienstraße, Kursnummer 2018-050, Gebühr inkl. Material 39 €).