DAILY DOPE (579)

Lance Armstrong ist seit Montag nicht mehr Tour-de-France-Sieger. Diese Botschaft, die der Internationale Radsportverband UCI ausgesendet hat, ist schnell auch beim ungekrönten König der Doper angekommen. Er hat sein Profil beim Kurznachrichtendienst Twitter umgehend geändert. Bis Sonntag hatte er sich selbst noch als „Vater von 5 tollen Kindern, 7-maliger Tour-de-France-Gewinner, Vollzeit-Krebsbekämpfer, Teilzeittriathlet“ vorgestellt. Seit heißt es nun auf Twitter über ihn nur noch: „Erziehe meine 5 Kinder. Kämpfe gegen Krebs. Schwimme, bike, laufe und golfe, wann immer ich kann.“

Derweil werden erste Forderungen nach Prämienrückzahlungen laut. Christian Prudhomme, der Chef der Tour de France, geht davon aus, dass Armstrong 3 Millionen Euro an Prämien wird zurückzahlen müssen. Er sprach sich einmal mehr dafür aus, für die Armstrong-Jahre 1999 bis 2005 keine neuen Sieger zu küren.

In den USA werden, nachdem sich mit der Sonnenbrillenfirma Oakley ein weiterer Sponsor von Armstrong abgewendet hat, erste Schadenersatzforderungen laut. Sie US-Versicherung SCA Promotions hatte Armstrong eigenen Angaben zufolge insgesamt 12 Millionen Dollar Prämien für seine Erfolge ausgezahlt. Die sollen nun zurückgefordert werden. Die Firma hatte schon einmal versucht, sich um die Prämienzahlungen zu drücken, nachdem 2004 Dopinggerüchte um Armstrong laut geworden waren. SCA musste dann aber nach einer gerichtlichen Auseinandersetzung, in der Armstrong jede Art von Doping bestritten hatte, 7,5 Millionen Dollar an den Radler zahlen. Diese Schadenersatzforderung wird Armstrong, der bis dato jährlich 15 Millionen Dollar an Sponsorengeldern eingenommen hat, wohl nicht in den Ruin treiben. Sein Vermögen wird auf über 100 Millionen geschätzt.