RECHTSEXTREMER RIEGER
: Neonazis planen Gedenkmarsch in Wunsiedel

WUNSIEDEL | Zum Gedenken an den verstorbenen Rechtsextremen Jürgen Rieger planen Neonazis einen Gedenkmarsch im oberfränkischen Wunsiedel. Eine entsprechende Anmeldung für den 14. November sei am Wochenende per Fax eingegangen, sagte Landrat Karl Döhler (CSU) gestern und bestätigte damit einen Vorabbericht des Berliner Tagesspiegels. Über Charakter und Dimension der Veranstaltung lägen den örtlichen Behörden aber noch keine konkreten Informationen vor. Antragsteller sei der NPD-Bundesgeschäftsführer Klaus Beier.

Der stellvertretende NPD-Vorsitzende Rieger war am 29. Oktober im Alter von 63 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Ende der 80er-Jahre und dann wieder von 2001 bis 2004 hatte er in Wunsiedel Aufmärsche mit tausenden Neonazis zum Gedenken an Hitlers Stellvertreter in der NSDAP, Rudolf Heß, organisiert. Dieser liegt in Wunsiedel begraben. Die Aufmärsche waren seit 2005 von den Behörden verboten worden. Das Bundesverfassungsgericht will demnächst grundsätzlich über die rechtliche Grundlage der Verbote entscheiden. (dpa)