Der Brexit lässt die Briten kommen

Über 5.600 Einbürgerungen in Hamburg – Anzahl der Briten um 200 Prozent gestiegen. Die meisten Neu-Deutschen stammen aus Afghanistan. Gesamtzahl in den vergangenen Jahren leicht zurückgegangen

An der heutigen Einbürgerungsfeier im Rathaus nimmt auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeyer teil

In Hamburg sind im vergangenen Jahr 5.608 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit eingebürgert worden. Wie das Einwohner-Zentralamt der Innenbehörde mitteilte, gab es 6.496 Anträge auf Einbürgerung und 10.558 Beratungsgespräche. Die Dauer der Verfahren betrug vom Antrag bis zur Entscheidung im Schnitt fünf Monate.

Den stärksten Anstieg unter den Herkunftsländern mit rund 200 Prozent verzeichnete Großbritannien einschließlich Nordirlands: Wurden 2016 noch 124 Briten eingebürgert, waren es 2017 bereits 373. Auch wenn die Gründe für Einbürgerungen nicht erfasst werden, sei davon auszugehen, dass diese Zunahme britischer Staatsangehöriger im Zusammenhang mit dem Referendum über den EU-Austritt des Vereinigten Königreichs im Juni 2016 steht, vermutet das Einwohner-Zentralamt.

Erneut auf den vordersten Plätzen der Statistik liegen Einbürgerungen von Menschen aus den Herkunftsländern Afghanistan (813), Türkei (499), Polen (409) und dem Iran (355). Aus Ghana stammten 297 Neu-Hamburger. Jeweils eine Einbürgerung gab es aus den Inselstaaten Dominica und den Nördlichen Marianen.

Insgesamt ist die Zahl der Einbürgerungen in Hamburg den Angaben zufolge in den vergangenen Jahren leicht zurückgegangen. Waren es 2013 noch 7.246, sank diese Zahl im Folgejahr auf 6.492. Im Jahr darauf gab es 5.891 neue deutsche Pässe, 2016 waren es 5.519.

Für die Neubürger finden im Rathaus mehrmals im Jahr Einbürgerungsfeiern statt. Im vergangenen Jahr haben an sechs Veranstaltungen insgesamt etwas mehr als 3.000 Gäste teilgenommen. An der Feier am heutigen Dienstag will auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilnehmen, der sich zum Antrittsbesuch in der Hansestadt aufhält. (epd)