HERBST-PRÄVENTIONSKAMPAGNE
: Fahrradlobby kritisiert Polizeiberatung für Radler

Die Bäume werden kahl, auf den Straßen ist es düster – Operation „Dunkle Jahreszeit“ kann beginnen. Was wie ein „Tatort“-Titel klingt, ist in Wirklichkeit eine Präventionsaktion der Polizei, um Radler besser zu schützen.

Bis Freitag bieten Beamte an unterschiedlichen Orten in der Stadt Beratungsstände an. Dabei wird die Beleuchtung der Räder überprüft, aber es wird auch für das Tragen von hellerer und sichtbarer Kleidung geworben.

Angesichts des hohen Personalaufwands sei dies jedoch eine Verschwendung von Steuergeldern, kritisiert der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) – zumal die Sicherheit kaum verbessert werde. „80 Prozent aller Fahrradunfälle finden bei Tageslicht statt“, sagt Bernd Zanke, Experte für Radsicherheit beim ADFC Berlin. Sinnvoller sei es, verstärkt AutofahrerInnen zu kontrollieren, die beim Abbiegen FahrradfahrerInnen übersehen. Schließlich sei dies die Hauptursache bei den schlimmsten Unfällen, so der ADFC. Auch wenn er die Kosten und die Zahl der beteiligten Beamten nicht nennen konnte, hält Polizeisprecher Michael Maaß die Herbstaktion „Dunkle Jahreszeit“ für sinnvoll. „Jeder verhinderte Unfall ist schon mal gut“, so Maaß. JOK