Hafen wird noch riesiger

STANDORTPOLITIK Hamburg will doppelt so groß werden wie Bremerhaven und Wilhelmshaven

Der Hamburger Hafen soll seine Kapazität verdreifachen. Das ist die Perspektive des Hafenentwicklungsplans 2025, den die Hamburgische Bürgerschaft am Donnerstag in erster Lesung behandelte und zur weiteren Debatte in den Wirtschaftsausschuss überwies. Prognostiziert wird eine Steigerung im Containerumschlag auf bis zu 25,3 Millionen Standardcontainer (TEU) im Jahr 2025. Im vorigen Jahr waren es 9,0 Millionen Boxen gewesen, für 2012 wird mit einem „moderaten Wachstum“ von zwei Prozent auf etwa 9,2 Millionen TEU gerechnet.

Der Baustopp bei der Elbvertiefung, den das Bundesverwaltungsgericht vorige Woche verhängte, berücksichtigt der Plan indes nicht. Deshalb sei er „unrealistisch“, kritisierten Jens Kerstan (Grüne) und Norbert Hackbusch (Linke). Dennoch halten Senat und Hafenwirtschaft daran fest, den Hafen schrittweise zu erweitern – zunächst „Flächen schonend nach innen“. Die bestehenden Terminals Altenwerder und Tollerort sollen auf Kapazitäten von jeweils vier Millionen TEU ausgebaut werden, Burchardkai und Waltershof auf je sechs Millionen TEU.

Letzteres entspricht der Kapazität der bremischen Häfen: Der neue Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven soll letztlich ein Volumen von 3,5 Millionen TEU bewältigen können. Damit soll der Hamburger Hafen kurzfristig mindestens doppelt so groß werden wie Bremerhaven und Wilhelmshaven zusammen. Falls das nicht reicht, sollen die Halbinseln Steinwerder und Kuhwerder zu einem neuen Zentralterminal ausgebaut werden. SMV