Kein Platz mehr für Biosprit

ROHSTOFFE Pflanzen können Erdöl nur geringfügig ersetzen, weil Boden und Wasser begrenzt sind

BERLIN taz | Für Kerosin oder Kunststoffe dürfte es noch reichen, für alles andere wird es knapp: Ackerpflanzen werden Erdöl nur begrenzt ersetzen können. Eine wesentliche Rolle in der Energieversorgung können sie nicht spielen. Das ist Ergebnis einer Studie des Umweltbundesamtes, die UBA-Präsident Jochen Flasbarth am Donnerstag in Berlin vorgestellt hat. Sie geht der Frage nach, wie viele Pflanzen nachhaltig auf den global vorhandenen 1,45 Milliarden Hektar Ackerboden angebaut werden können.

Demnach wird es bei einer erwarteten Weltbevölkerung von neun Milliarden Menschen im Jahr 2050 schwierig, ausreichend Nahrungsmittel anzubauen. 70 Prozent mehr als heute müssten es sein. Auf den verfügbaren Äckern werde es dann eng. Strategien, sie auf Wälder oder Weideflächen auszuweiten, hält das UBA nicht für sinnvoll: Neue Umweltkonflikte seien absehbar. Vorgeschlagen werden eine effizientere Nutzung des Bodens, etwa durch weniger Fleischkonsum, oder die Züchtung salztoleranter Pflanzen. Für Biosprit sieht das UBA keine Zukunft. Flasbarth fügte hinzu: Viele Probleme des Anbaus von Energiepflanzen, etwa die Vermaisung der Landschaft, seien durch die schlechte Agrarpolitik verursacht, die zu wenig für den Ressourcenschutz tue. HOL