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meinungsstark

Ein gesundes Investment

„Ein Arzt braucht mehr als ein Einser-Abitur“, taz vom 20. 12. 17

Ein sehr gutes Abiturzeugnis ist gewiss ein Indiz für das Leistungsvermögen eines Abiturienten. Auffassungsgabe, Wissen und Fleiß werden durch die Note abgebildet, mit Glück auch die nicht zu unterschätzende soziale Kompetenz und Empathiefähigkeit. So mag der Numerus clausus zwar den einen oder anderen vor der allseits gefürchteten Fachidiotie bewahren, vielmehr jedoch dürfte diese Zulassungsbeschränkung unzählige Karrieren aus Berufung und Leidenschaft verhindern. Denn Wille und Motivation sind allein mit Intellekt nicht dauerhaft zu kompensieren, das gilt ganz besonders in dem Bereich der medizinischen Berufe. Überdies, unsere immer älter und damit hilfsbedürftiger werdende Gesellschaft wird zukünftig deutlich mehr leistungsbereite „Götter in Weiß“, Krankenschwestern und Pfleger brauchen. Mehr Geld für mehr Medizinstudienplätze ist also ein überaus gesundes Investment. Ira Bartsch, Lichtenau-Herbram

Sozialkompetenz und Empathie

„Ein Arzt braucht mehr als ein Einser-Abitur“, taz vom 20. 12. 17

Seit über 30 Jahren bin ich als Krankenpfleger tätig, und Ärzte sind die Berufsgruppe, mit denen ich (abgesehen von den eigenen Kollegen) am meisten zu tun habe. Wie oft habe ich mir gewünscht, dass der Zugang zum Medizinstudium mehr die im Beitrag angesprochenen Kriterien umfasst, nämlich Sozialkompetenz und Empathie. Ergänzen lässt sich dies noch durch Respekt vor anderen Berufsgruppen, Kritikfähigkeit und die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Klingt alles selbstverständlich, ist es aber nicht. Natürlich ist es ungerecht, alle über einen Kamm zu scheren. Aber insgesamt gibt es in diesem Bereich noch viel Luft nach oben. Stephan Dönitz, Schwarzenbek

Medizinstudierende in die Pflege?

„Hausärzte statt Dr. House“, taz vom 20. 12. 17

taz-Autorin Anna Lehmann fordert: „Es sollte gelten: Wer nach dem Abitur eine Ausbildung in der Pflege absolviert hat, rückt bei der Studienplatzvergabe ganz nach vorn.“ Gleichzeitig kritisiert sie, die Medizinstudierenden seien „elitär zusammengesetzt“. Gibt es eine arrogantere Haltung gegenüber den sicherlich nicht so elitär zusammengesetzten Auszubildenden in der Pflege? Sollen jetzt die elitären Medizinstudierenden diesen die Ausbildungsplätze streitig machen, um ihre Chancen auf ein Medizinstudium zu erhöhen? Die Pflegeausbildung als „Durchlauferhitzer“ ohne jede Absicht, diesen Beruf auch auszuüben? Und das bei dem bestehenden Pflegenotstand? Andreas Weritz-Schaefer, Bad Homburg

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