DAS WETTER: DIE DROHUNG

Zuerst versuchte der Wind das Blatt, das sich partout nicht vom Zweig lösen wollte, noch durch gutes Zureden zu überzeugen. „Hey, komm“, sagte er, „willst du am Schluss ganz einsam und allein hier oben hängen?“ Das Blatt aber erwiderte frech: „Ja, das will ich!“ Nun begann der Wind, mit sanfter Gewalt an dem Blatt zu zerren. „Lass das, du Schuft!“, keifte das Blatt ihn an und klammerte sich fluchend an seinen Zweig. Langsam wurde der Wind wütend, und er riss mit aller Kraft am Blatt, das sich bald nicht mehr halten konnte und wie wild durch die Luft wirbelte. Als es dann langsam zu Boden segelte, rief es dem Wind zu: „Das kriegst du wieder! Sieh dich bloß vor!“ Und seither weht im Herbst kein Wind mehr, denn der hat Angst vor der Rache des Blattes.